Überall Stadt

Gedicht zum Thema Stadt

von  fritz

Häuser, Lärm und Straßenbahnen
Gefühl, von allem umgeben zu sein
Ich geh einfach los und komm niemals an
alles scheint echt und ächtet den Schein.

Und aus jedem Fenster der stilllebend Stadt
spricht ohne Elan: so bin ich schon immer!
Lichter langweilen, Lüfte sind fad
alles ist gleich, hier wird nichts mehr schlimmer.

Zwischen vier Wänden, in den Oasen
leuchten des Nachts die Lichter gewohnt
Und ziehn wir nicht mit im Freiheitsgewimmel
träumen wir drinnen, von Alternativen
Auch hier stets im Falschen, nur etwas verschont.


Anmerkung von fritz:

Ich habe ein ambivalentes Verhältnis zur Stadt. Einerseits mag ich ihre spezifische Ästhetik und das Lebensgefühl, das sie "vermittelt". Andererseits sehe ich sie kritisch, sowohl Klein- als auch Großstädte. Um 1900 hat Georg Simmel schon eine sehr pointierte Großstadtkritik geschrieben (in seinem Aufsatz "Die Großstädte und das Geistesleben").
Was macht die Stadt mit den Menschen, die in ihr leben? ist eine wie ich finde sehr spannende Frage.
Das Gedicht entstand an einer Bahnhaltestelle in Jena, beim Um-mich-Blicken.

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