Rönf hören...und sterben?

Dialog zum Thema Humor

von  Dart

Schönen guten Tag, was kann ich für sie tun?

Hallo, ich bin gekommen, mir etwas patentieren zu lassen.

Wirklich? Hier? Mitten drin im Patentamt? Unglaublich!

Nun werden sie mal nicht pampig, so wie ihre Kollegen, als ich sieben Mal versucht habe, mein Perpetuum Mobile anzumelden.

Ein Perpetuum Mobile? So was schauen wir uns schon aus Prinzip nicht an!

Ist diese Art von Arroganz bei ihnen ein Einstellungskriterium?

Was wollen sie?

Ein Patent anmelden.

Das hatten wir schon. Was?

Rönf.

Rönf? Was soll das sein?

Es ist ein Wort.

Mir ist schon klar, dass Rönf ein Wort ist. Aber was stellt es dar?

Es bedeutet, nicht mehr durstig zu sein.

Soll das bedeuten, dass Rönf nur ein schlichtes Wort ist?

Ein schlichtes Wort? Rönf sei nur ein schlichtes Wort? Ist ihnen denn überhaupt nicht aufgefallen, dass Rönf auf „nf“ endet?

Doch, schon, aber…

Kein Aber! Wissen sie, dass es in der deutschen Sprache nur fünf Wörter gibt, die auf nf enden? Senf, fünf, Hanf, Genf und Sernf. Und die letzten beiden sind gerade einmal Eigennamen.

Was ist mit einhundertfünf?

Schlauberger! Erkennen sie denn nicht die historischen Möglichkeiten? Ich schlage dank rönf gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, da ich der deutschen Sprache endlich ein Wort für nicht mehr durstig sein und ein sechstes Wort auf nf schenke!

Zweihundertfünf.

Lassen sie das gefälligst und akzeptieren sie rönf! Rönf! Rönf! Rönf! Rönf!

Sitt.

Nein, rönf!…Was ist sitt?

Es gab vor ein paar Jahren mal einen Wettbewerb von Duden und einem namhaften Getränkehersteller zu genau diesem Thema. Und das Ergebnis nannte sich sitt.

Na und? Es gab auch mal einen Sketch, da wurde Schmöller für benutzt. Beides hat sich aber nie für nicht mehr durstig durchgesetzt! Aber rönf…Rönf!!

Wo ich übrigens gerade den Duden erwähnt habe – denken sie nicht, dass der für dieses Thema besser prädestiniert wäre?

Natürlich.

Und warum nerven sie dann mich?

Ich bin Geschäftsmann. Wenn ich einfach so zum Duden gehen würde und denen mein rönf anbiete, dann sacken die doch dafür das ganze Geld ein. Lasse ich mir aber rönf vorher patentieren – haha! – dann geht das ganze Geld an mich, jawohl!

Erstens: Denken sie wirklich, dass der Duden so an sein Geld kommt? Zweitens: Wir sind das Patentamt, hier werden Erfindungen patentiert, keine Wörter! Und drittens: Dreihundertfünf.

Natürlich ist rönf eine Erfindung! Wissen sie, wie viele Jahre ich gebraucht habe, um es unter tausenden zu erwählen?

Sind sie verrückt?

Ich habe mit zehn Jahren kein eigenes Fahrrad bekommen, aber eine Woche später habe ich eines auf einem Lastkraftwagen gesehen.

Wie bitte?

Rhetorische Fragen erfordern rhetorische Antworten!


Anmerkung von Dart:

Der Titel in Anlehnung an einen der wenigen Filme, deren Titel in deutscher Übersetzung besser sind als im Original. Sonst hat brügge hiermit nix zu tun. Ich schwöre und gebe ihnen mein Ehrenwort!

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Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (01.04.12)
Ich habe echt vor einiger Zeit nach so einem Wort gesucht und keins gefunden. Mir schwebte da so etwas wie "Broapf" vor, was ungefähr dem Geräusch des Aufstoßens entspricht.
Später irgendwann fand ich die Bezeichnung sitt. Und war enttäuscht, weil sie nicht annähernd so melodisch klingt wie mein Broapf. Auf die Idee, rechtzeitig aufs Patentamt zu gehen, wäre ich im Leben nicht gekommen. 8=(
Llu

(Kommentar korrigiert am 01.04.2012)
Regentrude (52)
(01.04.12)
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 Didi.Costaire (01.04.12)
Ich würde auch gerne mal ein Patenf anmelden... Pathetik mit Senf, oder so.
 Rönf ist ja schon dick im Geschäft.
Ein unterhaltsamer Dialog, auch optisch gut aufbereitet.
Schöne Grüße, Dirk
(Kommentar korrigiert am 01.04.2012)

 Lluviagata meinte dazu am 01.04.12:
Feiße. Den gibtf ja doch fon!
Llu
lifpelnd
Inelmo (74) antwortete darauf am 01.04.12:
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