Wohl und Wehe

Gedicht zum Thema Alltag

von  Isaban

Die nebligen Rinder zergehen zu Schemen,
der Waldschattenriss wird zum Dunkel im Grau,
ein Irgendwas scheint alles Leben zu lähmen,
doch selbst dieses Irgendwas ist ungenau;
den Hang hinab wuchert ein Allerleirauh.

Du kennst alle Regeln und kannst dich benehmen,
du liebst frischen Spargel und hasst Kabeljau,
gebildet bist du, jeder hält dich für schlau;
des Nachts träumst du wild, Wildes muss man bezähmen,
so übst du seit Jahren tagtäglich Kotau.

Die nebligen Rinder zergehen zu Schemen,
der Waldschattenriss ist ein Dunkel im Grau,
dein Alltag ist Droge und weiß dich zu lähmen;
du wünschst dir so viel, doch entsagst dir, zu nehmen
und das, was du hast, schmeckt entsalzen und lau.

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Kommentare zu diesem Text


 poena (13.04.12)
ich mag an diesem gedicht am meisten die schemenhaften rinder. das ist ein tolles bild...
das irgendwas, das diffus bleibt, aber nicht gut tut, verstehe ich...auch das äußere haltegerüst einer anpassung in das gesellschaftliche gewusst-was-verlangt-wird.
trotzdem bleibt die stimmung diffus, angestrengt und letztlich sehr müde , vor allem dabei, wieder eine klare, positive sicht zu erlangen.
frage: du wünscht- ich meinte: du wünschst?
lieben gruß,s

 Isaban meinte dazu am 13.04.12:
Oh, diese Flüchtigkeit - recht hast du!
Hab herzlichen Dank für deine Rückmeldung.

Liebe Grüße,

Sabine
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