Windblumen vor dem Fenster

Gedicht

von  Bella

Vertraue nicht auf die Blüten,

die das Eis an dein Fenster malt.

Sie sind aus dem Märchen, weiß, zart und klar,

aber doch schon verzaubert, starr und kalt.


Der raunende Wind dagegen,

sowohl der starke, nehmende

als auch der leichte, wehende:

malt unsichtbare und bebende

Blumen ans Glas.


Du siehst sie nicht?

Dann bist du ihnen auf der Spur.

Du hörst sie nicht?

So lausche nur!


Jedes seiner Gebilde

ist nur für ein Wimpernzucken da.

Du lebst nur in Bewegung

und dann nimmst du die Bilder wahr,

die keine sind.


Ein riesiger Blumenstoß

gewaltvoll und groß

ein säuselndes Blütengeflecht

zerbrechlich und echt.


Draußen vor dem Fenster

können wir uns treffen.

Wir werden zu Wind und Regen,

um frierende Formen zu brechen.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter Wal (19.04.12)
"Ein riesiger Blumenstoß

gewaltvoll und groß

ein säuselndes Blütengeflecht

zerbrechlich und echt.



Draußen vor dem Fenster

können wir uns treffen.

Wir werden zu Wind und Regen,

um frierende Formen zu brechen."


Sprachmächtig im Neologismus und poetischen Umschreibungen, zart im Bildfluss, musikalisch und natürlich.

Herzlich willkommen auf KV!

 Bella meinte dazu am 19.04.12:
Dankeschön und viele liebe Grüße! Bella
rosablume (63)
(23.04.12)
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 Bella antwortete darauf am 28.05.12:
Dankeschön! Viel Freude dann an der Wärme :)
EikeFalk (60)
(08.07.13)
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 Bella schrieb daraufhin am 08.07.13:
Danke, Eike! Jetzt bin ich von den Farben des Kaleidoskops noch müder als ich gerade schon war, aber in einem sehr positiven Sinne :) Einen schönen Abend wünscht Bella
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