Abends
wird die Sonne scheu.
Errötet sie erst leicht,
dann immer immer schneller
bis sie wie eine reife Tomate kurz vorm Platzen
sich noch rechtzeitig hinter der Erde verkriecht
oder gar unter ihr -
schämt sie sich ihrer eigenen Schönheit?
Dabei vereinigen sich doch
in der Beschleunigung von gelb zu orange
ihre Schüchternheit und ihr unstillbarer Glanz
im Abendlicht,
das das Leben in den Händen trägt
wie ein zartes Baby
mit einem ururalten Gesicht.
Im Licht getauft wird es
am Ende jeden sonnigen Tages
und immer wieder treffen sich die vielen Namen,
die man ihm gibt
in einer Bedeutung:
Sehnsucht.
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