Merke es dir

Text zum Thema Abschied

von  Seelensprache

Du hälst mich am Kragen, ziehst mich zurück in das Zimmer und verschließt die Tür. Eigentlich wollte ich gerade gehen, aber was schon bedeutet "eigentlich" in solchen Momenten. Ich spüre deine Nase in meinem Nacken und dein nasses, braun-gelocktes Haar auf meine Schulter fallen. Du beschnupperst mich, als versuchtest du mir ein Geheimnis zu entlocken. Ich drücke meinen Kopf an deine Brust, du umarmst mich und ich verschwinde in der Höhle, die du mit deinem Körper baust. Du gibst mir einen Kuss auf den Hinterkopf und ein tiefes Wohlbefinden drückt sich aus deinen Lungen und stößt warm an mein Ohr, haucht mir ein "Ich liebe dich".
Beinahe gleichzeitig fallen wir auf das Bett, landen in den weichen Kissen und Decken, die wie Streusaat vor,  hinter, unter und neben uns liegen. Wir liegen nun Kopf an Kopf, nur eine handbreit voneinander getrennt. Ich blicke in deine Augen. Und obwohl wir schweigen, reden wir unentwegt. Deine Hand streichelt entlang meiner Wange - ich spüre jeden einzelnen deiner Finger - während meine dein Haar zurechtrückt, das voller Unordnung in dein Gesicht gefallen ist. Du lächelst.
Ich schaue dich genau an; deine rouge-farbnen, sommersprossigen Wangen, deine große Nase, dein leicht vorstehendes Kinn, deine stets etwas spröden Lippen. "Merke es dir", sage ich mir in Gedanken, "merke es dir".

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