Kilian die Kellerassel und seine Freunde

Kindergeschichte zum Thema Mensch und Tier

von  Omnahmashivaya

Hallo liebe Kinder,

ich bin Kilian, die kleine Kellerassel.

Heute nehme ich euch mit in meine Welt.
Keine Angst, ich passe gut auf euch auf und ihr müsst euch nicht fürchten.

Neben dem Schuppen von Herrn Gustl steht ein alter Holzhaufen.

Auf den ersten Blick sieht er auch wie ein ganz normaler alter Holzhaufen aus. Gehacktes und gesägtes Holz aufeinandergeschichtet - hier und dort schon ein bisschen mit Moos und Pilzen bedeckt.

Doch heute geht unsere Reise in und unter den Holzhaufen. Wie sieht die Welt der kleinen Lebewesen dort wohl aus?

Ich kann euch garantieren, dass ihr staunen werdet. Es leben dort in der dunklen und feuchten Erde viele kleine Lebewesen.
Die großen Wissenschaftler erklären sogar, dass sich in nur einer Handvoll Erde Millionen von klitzekleinen Lebewesen tummeln. So klein, dass wir sie mit dem bloßen Auge nicht sehen können, sondern nur mit speziellen Mikroskopen. Das sind Geräte, die winzig kleines groß und sichtbar machen.

Aber auch andere Tiere leben unter dem Holz und in der Erde. Tiere, die wir alle vielleicht schon einmal entdeckt haben.

Welche Tiere kennt ihr denn schon??

Ja, genau, den Regenwurm. Das habe ich mir gedacht! Diesen kleinen Wicht kennen wir alle. Er zieht durchs Erdreich und macht den Boden locker und wenn es regnet, dann kommt er zum Vorschein - zur Freude der einen, zum Schrecken der Anderen.
Willi Wurm ist jedoch sehr freundlich und ich sehe ihn fast jeden Tag. Er erzählt mir immer seine lustigen Geschichten und ich ihm meine.

Aber Regenwürmer sind nicht die einzigen Tiere, die im Boden leben...
Auch wir Kellerasseln. Deswegen möchte ich mich nun richtig vorstellen. Ich bin Kilian, die Kellerassel und das, was ihr gerade seht, ist mein zu Hause. Ich liebe die feuchte Erde, Steine, Holzhaufen und Risse in Gemäuern. Ob ihr es glaubt, oder nicht: Ich bin mit den Krebstieren verwandt. Ich habe 14 Beine - sieben an jeder Seite und habe sogar Kiemen.
Meine Fühler sind leicht abgeknickt und wenn wir über den Boden huschen, dann sehen wir aus, wie kleine Urtiere oder graue Miniaturpanzer. Wobei ich das Wort Panzer nicht mag. Meine Leibspeise sind vermoderte Pflanzen.
Das klingt nicht schön, aber stellt euch einmal vor, wie es auf der Welt aussehen würde, wenn überall verrottetes Obst und Laub liegen würde.
Das würde ja sehr lange dauern, bis das wieder zu Erde werden würde. Natürlich würde es schneller verschwinden als der Müll, den die Menschen machen. Doch kann es nicht schaden, dass es Tiere im Boden gibt, die etwas nachhelfen. Und das machen die meisten Bodentiere.

Ich habe auch Verwandte. Das sind die Mauerasseln, die mir sehr ähnlich sehen. Sie sind jedoch eher bräunlich gefärbt und haben einen gelblichen Rand und manchmal auch Pünktchen auf dem Rücken.
Maike Mauerassel gefällt mir besonders gut. In der Grundschule war ich in sie verliebt...
Aber das verrate ich nur euch.

Erforschen wir nun das Land der Bodentiere weiter.
Es gibt zahlreiche, dünne Würmchen in der Erde, die aussehen, wie weiße Bindfäden. Auch sie leben in und von der Erde. Es sind oft so viele, dass ich mir ihre Namen einfach nicht meren kann.

Da fallen mir auch noch die Nacktschnecken ein, die es in verschiedenen Größen und Farben gibt. Sie halten sich auch gern am feuchten Holz auf, da sie viel Flüssigkeit brauchen. Wenn es draußen sehr trocken ist, warten sie dort, bis es Nacht wird und der Tau den Boden mit Wasser benetzt oder bis es regnet. Dann ziehen sie weiter zum Salatfeld, um sich am satten Grün zu laben.
Es gibt sogar Nacktschnecken, die sich an ihrem Schleimfaden bis zu zwei Metern abseilen können. Wie eine Spinne. Ich bin aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen, als ich das das erste Mal gesehen habe. Die kleine Nacktschnecke, die dieses Kunstwerk vollbracht hat, heißt Nina und wir nennen sie seitdem die Seiltänzerin, weil sie so elegant herabschwebte. Und dabei war sie flinker als sie je hätte kriechen können.

Ach ja, die Spinnen gibt es natürlich auch noch. Sie leben aber lieber etwas weiter oben im Holzhaufen, wo es etwas trockener ist. Es gibt Spinnen, die Netze bauen und Spinnen, die ihre Beute jagen. Spinnen sind sehr nützlich und deswegen solltet ihr ihnen nichts tun. Sie können ja auch nichts dafür, dass sie mit ihren acht Beinen so erschreckend wirken.

Ein ungebetener und zum Glück seher seltener Gast ist der Feuersalamander. Er sieht zwar toll aus mit seinen gelben Flecken auf dem schwarzen Kleid, aber ist für viele Bodentiere eine Gefahr. Er frisst nämlich einige von uns. Da der Herr Gustl seinen Garten in der Nähe von einem Wald hat und dort auch Quellen und ein Weiher ist, besuchen uns manchmal eben auch Frösche, Kröten und Salamander. Ich könnt euch gar nicht vorstellen, wie platt sich so eine plumpe Kröte machen kann.

Huch, was ist denn das? Ich sehe viele, viele, viele Beinchen. Noch viel mehr Beinchen als ich sie habe. Der Tausendfüßler Kuno... Wenn Tausenfüßler Schuhe tragen würden, hätten sie wirklich sehr viel zu tun mit Putzen und Zuschnüren. Meistens schläft Kuno aber zusammengerollt wie eine Spirale unter einem Holzscheidt.

So, liebe Kinder. Jetzt bin ich aber auch müde geworden vom Erzählen und Staunen. Nun habt ihr einen Teil meiner Welt kennengelernt. Ich hoffe, der kleine Ausflug hat euch gefallen.

Bis zum nächsten Mal, wenn ich euch ein neues Abenteuer erzähle.

Eure Kellerassel Kilian

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Kommentare zu diesem Text


 NormanM. (30.06.12)
Hallo,

du hast es schön aus den augen der kellerasse und sehr lebendig erzählt. Besser hätte es mir aber gefallen, wenn du das ein oder andere abenteuer von ihr erzählt hättest und die geschichte dann in mehrere teile geglieder hättest.

 Omnahmashivaya meinte dazu am 19.08.12:
Eine gute Kindergeschichte braucht eine Einleitungsstory :)) Steht ja nicht umsonst dabei, dass es beim nächsten Mal die Abenteuer gibt. *g
Aber mal sehen, was sich machen lässt. Erstmal müssen eh Zeit und Ideen her.
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