Nur der Regen (2. Version)

Gedicht zum Thema Enttäuschung

von tulpenrot

Nur der Regen
vor den Fenstern
prasselt
auf die Straße
endlich
kühl und nass
alles scheint gut
für mich
für die Blumen im Garten
beruhigend

da bist auch du
plötzlich wieder
mit dem Regen
dein Haar noch feucht
und du ganz still
mir gegenüber
lächelst
wie früher
doch ungewohnt
seit dem vorletzten Regen
und jetzt aufregend fremd
so bestürzend nah
so freundlich
so gütig
vorbei das Andere, Schreckliche, Bedrückende
du lächelst
und ich atme
durch
ganz tief

bis ich hinunter sinke
der Boden gibt nach
deine Stimme gleitet mit
dein Gesicht verliert sich

wenn nur das Sinken aufhörte

bis ich aufgewacht
und dann nichts mehr gut ist
nur der Regen

(bearbeitet nach dem KOmmentar von V. und J.)

(ursprünglicher Text)

Nur der Regen
vor den Fenstern
prasselt
auf die Straße
endlich
kühl und nass
alles scheint gut
für mich
für die Blumen im Garten
beruhigend

da bist auch du
plötzlich wieder
mit dem Regen
dein Haar noch feucht
von draußen
und du ganz still
mir gegenüber
lächelst
wie früher
doch ungewohnt
seit dem vorletzten Regen
und jetzt aufregend fremd
so bestürzend nah
so freundlich
so gütig
vorbei das Andere, Schreckliche, Bedrückende
du lächelst
und ich atme
durch
ganz tief

bis ich hinunter sinke
der Boden gibt nach
deine Stimme rutscht mit
dein Gesicht verliert sich
wenn nur das Gleiten aufhörte

bis ich aufgewacht
und dann nichts mehr gut ist
nur der Regen

Anmerkung von tulpenrot:

3. Version

Nur der Regen
vor den Fenstern
prasselt
auf die Straße
endlich
kühl und nass
alles scheint gut
für mich
für die Blumen im Garten
beruhigend

da bist auch du
plötzlich wieder
mit dem Regen
dein Haar noch feucht
und du ganz still
mir gegenüber
lächelst
wie früher
doch ungewohnt
seit dem vorletzten Regen
und jetzt aufregend fremd
so bestürzend nah
so freundlich
so gütig
vorbei das Andere, Schreckliche, Bedrückende
du lächelst
und ich atme
durch
ganz tief

bis der Boden nachgibt
ich hinunter sinke
zusammen mit deiner Stimme
dein Gesicht verliert sich
wenn nur das Gleiten aufhörte

bis ich aufwachte
und dann nichts mehr gut ist
nur der Regen

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Kommentare zu diesem Text

ViktorVanHynthersin (25.08.12)

"von draußen" würde ich streichen und eine anderes Genre (z.B. Gedicht) wählen - aber sonst: Sehr ansprechend!
Herzliche Grüße
Viktor

tulpenrot meinte dazu am 25.08.12:

Hallo Viktor,
ich bin froh, dass du was dazu sagst - die Anregung nehme ich gerne auf. Danke! Auch für diese hier: **.
LG
Angelika

Jonathan (59) antwortete darauf am 25.08.12:

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tulpenrot schrieb daraufhin am 25.08.12:

Hab alles ver(schlimm)bessert.
Danke fürs Mitdenken.
Nicht alle Texte sind autobiografisch, auch wenn sie in der ICH-FORM geschrieben sind !! Und obendrein war's nur ein Traum.
stets zu Soll ... sososo

Na dann....
ich

W-M (25.08.12)

echt Klasse, liebe Angelika, der sprachfluss, die schmerzliche durchsichtigkeit für erinnerungen, sehr schön dazu das bild mit dem regen, dem durchsichtigen regen, aber der blick verschwimmend, gefällt mir außerordentlich gut

sehr herzlich, werner

tulpenrot äußerte darauf am 25.08.12:

Lieber Werner,
dein Hiersein und dein Kommentar freut mich sehr. Danke.
Tja und nun kommen meine Grüße nchht mehr aus dem Graben (owohl es eine Hochfläche war), sondern vom Fuße des Schönbuchs - was ist das geologisch??? Und vor ein paar Tagen habe ich die Alb erkundet.
Na, du kennst das sicher alles...

Liebe Grüße an dich
Angelika

EkkehartMittelberg (25.08.12)

Mir scheint, du hast individuell einen Traum geschildert, den manche ähnlich träumen.
LG
Ekki

tulpenrot ergänzte dazu am 25.08.12:

Das mit dem ähnlich Träumen kann schon sein. Solche Sinkträume gibt es sicher mannigfach. Dafür gibt es auch physiologische Erklärungen - aber ich hab sie vergessen. Schön ist dein Sternchen anzusehen, das du da gelassen hast. Danke.
Viele Grüße
Angelika