Jonnyboyelvis und das Walross im Haifischbecken

Prosagedicht zum Thema Absurdes

von  duluoz

heute gibt es nichts zu denken in meinem Hirn
ich liege in einem großen Berg aus Müll
warum bin ich allein und habe Freunde
habe ich Freunde

stehe in einer Menschenmenge und sehe niemanden
höre Musik die mich süchtig macht
denn ich glaube an diese Kicks
war ich heute schon in der Stadt

JA NEIN DOCH

...ich erinnere mich nicht...

dieser schwere Regen hindert mich am Leben
würde gerne in einem Meer schwimmen
aber ich kann nicht schwimmen

in diesem Haus lebe ich
es tropft aus einem Wasserhahn
das ist mir eindeutig zu laut

sehr schwerer Regen
es ist schön
was ist schön
ich lebe in meiner Welt
wieviel Ichs habe ich
ich war draußen am Himmel vorbei
jetzt bin ich wieder in meinem Haus
ein Kind des Universum

fremdartige Töne dringen in mein Bewußtsein
kälter die Nacht jetzt
draußen wirbeln Schneeflocken
in meinem Körper raschelt es

die Geißel der Menschheit ist falsche Arbeit
der Geist braucht Nahrung
sucht die Forderung der Killerzellen
die er bekämpfen soll
weil der Mensch bei Versagen zahlen muss
der Geist kann nichts dagegen unternehmen

wieviele Sonnen strahlen
schleife mich durch den Schnee
trinke zwei Flaschen Portwein
erwürge einen Landstreicher
wildes Gelächter seiner Brüder
bestätigt mich in meinem Tun

verlasse diese Wiese der Hoffnungslosigkeit
ich suche mein Leben
habe ich ein Leben

ich küsse eine Frau
ich schlage eine Frau
zwei Männer verprügeln mich
ich erschieße einen Mann

ich suche ein Leben
Lebe ich

Glaube ich
habe ich ein Leben

" Barrabass " hört mir zu
irgendwo bei den Blinden
oder irgendwo
es war am alten Güterbahnhof
bei den Leichen

mein Gehirn ist Leer
mein Leben ist Leer

ich gehe weg


Anmerkung von duluoz:

...bei meinen Spaziergängen durch die Straßen der Städte spreche ich des öfteren mit all den Psychos und Verlierern und Drecksäcken...hier spüre ich die Ehrlichkeit , den Horror und die Hoffnungslosigkeit unserer Gesellschaft, und schreibe das auf...

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