Die schöne Literatur als Parasit

Text

von  toltec-head

Was wir heute haben, diese Angestellten Existenzen Literatur, also dass Angestellte des Literaturbetriebs für andere Angestelltenexistenzen Literatur über das Leben von Angestelltenexistenzen produzieren, ist überhaupt keine Literatur. Das ist nur die Produktion und der Konsum des Anscheins von Literatur.

Schöne Literatur wird immer nur von Parasiten für Parasiten aufgeführt. So wie Proust für eine ganz bestimmte Gesellschaftsschicht schrieb, nämlich die reichen "Rentiers" der Belle-Epoque, zu denen er selbst gehörte.

Die schöne Literatur der Zukunft wird von Hartz4lern für Hartz4ler geschrieben werden. Und zwar in Internetliteraturforen wie diesem.

Man darf den Kapitalsmus nicht nach denjenigen werten, die in ihm funktioneren, sondern nach seinen Parasiten. Die Funktionierenden sind immer nur der Nährboden der Parasiten.

Gerade weil es im Kapitalismus mehr Funktionierende als in früheren Gesellschaften also eine größeren Nährboden gibt, wird es auch eine neue großartige parasitäre Literatur geben. Sie wird asozialer, anarchischer, areligiöser als alle Literaturen der Vergangenheit sein. Es lebe die kapitalistische Literatur! Nicht die Nicht-Literatur des Literaturbetriebs oder die sie imitierende Literatur der Internetliteraturforen. Sondern die von literarischen Parasiten aufgeführte parasitäre Literatur, für die das Internetliteraturforum als gottgewolltes Medium erscheint.

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text

Jack (33)
(12.10.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
pondo (32)
(12.10.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Menschenkind (29)
(30.01.13)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 toltec-head meinte dazu am 31.01.13:
Per PN ist mir übrigens wegen diesen Texts Nazigedankentum vorgeworfen worden. "Parasit" knüpft aber an das bekannte Buch von Serres an, in dem diese Tierchen durchweg positiv konnotiert sind :)
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram