Nach der Nacht

Ballade zum Thema Neuanfang/ -orientierung

von  Prinky

Die Laute schweigt auf dem Kaminsims,
am Feuer schläft ein alter Mann.
Das Haus ist mittlerweile brüchig,
weil er nicht mehr handwerken kann.
Die Frau ist lange schon gestorben,
im Herz jedoch ist sie präsent.
Dort singt sie ihm noch immer Lieder,
die er seit Jahreszeiten kennt.

Dort fasst sie ihn und lässt ihn beben,
er denkt zurück, als junger Mann
war er des Bebens immer mächtig,
was man beim Bild verstehen kann.
Denn das Portrait der holden schönen
hängt dort an jener kalten Wand.
Die Augen, die ihn einst verwöhnten,
in wirklich zauberhaftem Land.

Doch dieses Land ist längst vergangen,
und neues lacht nicht wie dereinst.
Nun wird der Schlaf bald übermächtig
so wie der Wahn der Liebe einst.
Doch noch bevor der Schlaf ihn fesselt
da steht er auf ein letztes mal,
greift mit Händen nach der Laute,
die sich ihm lange schon empfahl.

Und leise zupft er Melodien,
ein Lied klingt einsam durch den Saal.
Durch jenen Saal verstauter Tränen,
und ach, sein Herz, mit einem mal
da windet er sich, fasst ans Herz sich,
und bricht vereinsamt in die Nacht.
Auf einmal schweigen Melodien,
ein heller Strahl zeigt seine Pracht.

Und drin fährt auf der alte Witwer,
die Jugend kehrt mit Zaubermacht.
Nach all den Nächten ohne Nähe
hat ihn der Tod ans Ziel gebracht.
Und sie erwartet seine Nähe,
dann endlich steht er, stark und starr!
Fern in dem Saal vergilbter Zeiten
verwest was lange einsam war.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (12.11.12)
Traurig und hoffnungsvoll zugleich. LG

 Prinky meinte dazu am 15.11.12:
Ja! Irgendwie hat es mir persönlich der Titel angetan. Ich freue mich über deine Meinung Armin.
Micha
chichi† (80)
(12.11.12)
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 Prinky antwortete darauf am 15.11.12:
Danke das du das schreibst. Das freut das kleine Dichterherz.
Micha
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