Dunst

Text zum Thema Sehnsucht

von  ParaNox

In der Dämmerung sitze ich am Fenster, starrend. Regen. Vor mir das Glas, Erlösung versprechend. Bringt es sie wirklich? Quälend langsam entleert es sich in meinen Hals und hinterlässt ein erfolgloses Brennen. An der Scheibe krabbelt eine Fliege hinauf, Stück für Stück, immer weiter, bis sie wieder hinunterfällt. Einige Zeit verfolge ich ihre Sisyphos-Arbeit, die Zeit, die ich brauche, um zu realisieren, dass Mensch und Fliege sich manchmal gar nicht so fern sind. Irgendwann verschwimmt die Fliege. Der Regen, die Dunkelheit, das Glas? Froh über die von was auch immer verursachte Wirkung sehe ich wieder hinaus.
Dein Bild erscheint. So nah, so greifbar…Doch es wird weggespült. Kurzzeitig. Weiterhin versucht es hartnäckig, sich in meine Gedanken zu kämpfen. Versucht mich glauben zu lassen, du wärst real. Wie lange kann die Vernunft noch standhalten? Mein Versuch, alles hinunterzuschwemmen, scheitert. Oder?
Mit dieser Frage verschwindest du im Nebel des Rausches.

Vorerst.

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