EINTRAG INS TAGEBUCH DER ANGELIK SOUTIANS - Tränen der Erinnerung und des Abschiedes

Tagebuch zum Thema Abschied

von  Isabell.Joyeux

Liebes Tagebuch,

mein letzter Eintrag endete mit den Worten:

Die Nacht war kurz und schlaflos, der Tag beginnt und ich stürze mich ins Leben …

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Ich erinnere mich noch genau wie ich damals versuchte, nach dem Klinikaufenthalt einen Arzt zu finden. Nur durch Zufall und weil eine Assistenzärztin eingestellt wurde, konnte ich in einer Praxis einen Termin bekommen.

Ich weiß, dass ich in letzter Zeit komisch bin und es tut mir leid, aber ich verstehe mich gerade selbst nicht wirklich mehr. Ich war in der letzten Woche bei einer Ärztin und sie sah mir an wie es mir ging und ohne es zu wollen habe ich ihr alles gesagt.
Das ich schon lange keine Suizidgedanken mehr habe, sondern es ein Plan wurde. Sie sagte zu mir, sie mache sich Sorgen um mich, und machte mir auch einige Angebote wo ich versuchen könnte einen Termin zu bekommen, ich habe es abgelehnt und habe auch gesagt das ich gehen mag.
In dieser Praxis haben sie immer ein Klemmbrett für Notizen, mit den Daten der Patienten drauf...  sie nahm das Blatt und warf es in den Papierkorb und ließ mich gehen.

Ich hatte am Montag so einen miesen Arbeitstag, dass ich nach der Arbeit von einer Brücke springen wollte, unter dieser Brücke ist ein Polizeiauto langgefahren und da habe ich Panik bekommen und bin abgehauen.
Gestern Nacht ( Dienstag ) war der Tag an dem ich alles hinter mich lassen wollte... nun lebe ich und ich weiß nicht was ich denken und fühlen soll.
Es ist wie im Nichts zu stehen, neben sich zu sein ....... ich müsste arbeiten gehen, doch ich fühle mich nicht in der Lage diese Maske so aufzubauen das niemand es mir ansieht.

Ich weiß, dass die Depression wieder da ist und ich weiß, dass sie mich tötet, wenn ich keine Hilfe annehme......


                             

                                                        K.I.


Anmerkung von Isabell.Joyeux:

Dieser Text ist frei erfunden. Und steht nicht im Zusammenhang mit mir.

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Kommentare zu diesem Text


 ViktorVanHynthersin (23.12.12)
Ein Tagebucheintrag, (ein)-schneidend wie eine Rasierklinge.
Herzliche Grüße
Viktor

 princess meinte dazu am 27.12.12:
Dem finde ich nichts hinzuzufügen. Weder dem Kommentar. Noch dem Text. Liebe Grüße, Ira

 AZU20 (23.12.12)
Dir ein gesegnetes Weihnachtsfest und lG
EikeFalk (60)
(26.06.13)
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 kirchheimrunner (05.01.14)
Klartexte und das Eingestehen des Scheiterns gegenüber sich selbst und dann das Überleben, - wie auch immer...

5 Euro ins Phrasenschwein: Es geht immer weiter.
Die Phrase schmälert aber nichts daran, dass der Tagebucheintrag auch von der Prosa her gut gelungen ist.

L.G. Hans
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