Αθήνα 1980

Gedicht zum Thema Abschied

von  W-M

wir teilen uns tage und wunder
schlagen echsen die köpfe ab
und sammeln quallen
im sand am meer

wir erklären uns unsere liebe
du sprichst über schnee
deine stimme schmeckt
nach honig der hymettos
erhebt sich über der stadt
wie der rücken eines wals

ende oktober setzt regen ein
und schwemmt den staub
von den straßen
dass die stadt zittert

in den metzgereien hängt
das fleisch von der decke
der olivenhain ist erstickt
im gestank der autoabgase
erschreckt uns nicht
das letzte aufbäumen der stadt


Anmerkung von W-M:

.

in   Dichtungsring Nr. 44, 2014, Zeitschrift für Literatur, Dichtungsring e.V., Bonn

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Kommentare zu diesem Text


 Bergmann (23.12.12)
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die griech. reminiszenz ist ein kleines bisschen hypertrophisch, ... schöne stellen.
;-)


dir herzliche grüße, frohe weihnacht und ein gutes neues jahr!

 W-M meinte dazu am 23.12.12:
bei Dir muss ich immer erst googeln, lieber Uli, bin kein Altphilologe ... mag sein, dass das griechische etwas aufbläht, aber, das sind altbekannte stellen / orte seit kindheit / jugend, und wenn man sie das erste mal in Wirklichkeit sieht und staunt, dass es sie wirklich gibt / gab, ist man nur überwältigt, selbst vor dem hintergrund einer endenden liebe, einer trennung, die (letztere) sich zufällig (oder anders als geplant, fast banal) in solch historischer umgebung passiert ... in Athen 1980, ein sehr persönlicher und damals schmerzlicher Text mit schmerzlicher reminiszenz, auch über 30 jahre danach, eine festgeschriebene erinnerung ... das land der griechen mit der seele besuchend quasi, danke für deinen lieben besuch, werner

 Dieter Wal antwortete darauf am 24.12.12:
Sehr sehr schön. Kein Gedicht, das sich dem Leser auf Anhieb erschließt, aber zunehmend für sich einnimmt.

 W-M schrieb daraufhin am 01.03.14:
danke Dieter.

 W-M äußerte darauf am 20.10.14:
es gibt ganz neu eine weitere, nochmals überarbeitet fassung

 Songline (23.12.12)
Sehr ambivalente Bilder.
Einerseits: Abgeschlagene Echsenköpfe, einsam, verlassen, Regen, erstickt, Staub, untergehend.
Andererseits: Wunder, Liebe, Honig, Küsse, Löwentor
Das schiebt den Leser von Stimmung zu Stimmung, ohne dass er sich auf eine wirklich einlassen kann, und der Flieger wird zur Erlösung eines Bildes, das nie auf Dauer angelegt war.
Liebe Grüße
Song

 W-M ergänzte dazu am 23.12.12:
ja, es kommt nicht richtig an und geht nicht richtig weg, ein abschied für länger, immer? irgendwie war dann der flieger eine art erlösung, danke, werner

 sandfarben (24.12.12)
Eine ganze Flut von Bildern wachsen in meinem Kopf, ein paar Textpassagen, die ganz tief gehen, sehr schön, besonders auch der Anfang. Großes Kompliment.

 W-M meinte dazu am 24.12.12:
ich danke Dir sehr für derart viel aufmerksamkeit und zustimmung, danke

 Dieter Wal (24.12.12)
Wieso 1980? Eins der mit Abstand besten Gedichte, das ich bisher auf KV las.

Die "endliche weite des alls" find ich quatschig. Bei der unendlichen allerdings müsste ich sofort an den Prolog von Raumschiff Enterprise denken. Ändernswert.
(Kommentar korrigiert am 24.12.2012)

 W-M meinte dazu am 26.12.12:
ok, danke, 1980, weil es eine erinnerung an Athen 1980 ist, an einen abschied, der sich dort vollendete, danke, werner, änderungswunsch gut verständlich, ich erde sinnen, wie genau
gaby.merci (61)
(09.01.13)
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 W-M meinte dazu am 09.01.13:
ja, doch, das all ist endlich, jedenfalls habe ich gehört, dass man das mathematisch oder wie auch immer beweisen könne (ich bin aber weder Mathematiker noch Physiker), das ist wie mit den Parallelen, die sich im Unendlichen schneiden (?) ... das Alll expandiert ja seit einem angenommenen Urknall, nach gemeiner Theorie, hat also zwngsläufig eine Ausdehung (auch messbar), die sich mit der Zeit weiter vergrößert, also ist es logischerweise endlich, mal laienhaft gesprochen ... so habe ich jedenfalls verstanden oder bilde mir es ein, verstanden zu haben ... der "Beweis" für den Schnittpunkt der Parallelen kommt ja aus der Umkehrung, soviel ich weiß, dass man den Winkel zwischen zwei Geraden immer immer, unendlich, kleiner macht, bis dieser Winkel also gegen Null geht, was bedeutet, dass es dann eigentlich Parallelen sind ... aber vielleicht hatte ich das auch nur missverstanden (so auf die Schnelle aus der Erinnerung gesprochen ohne danach zu gugeln) ... ansonsten inspiriere ich gerne, lg, werner
gaby.merci (61) meinte dazu am 09.01.13:
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 W-M meinte dazu am 10.01.13:
wohl schon dort gewesen? aber, ich weiß, was du meinst.
gaby.merci (61) meinte dazu am 10.01.13:
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 W-M meinte dazu am 10.01.13:
das eben ist erkenntnis, und nicht erfahrung, stimmt, du hast wohl immer recht..
gaby.merci (61) meinte dazu am 10.01.13:
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 W-M meinte dazu am 11.01.13:
verstehe
gaby.merci (61) meinte dazu am 11.01.13:
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 W-M meinte dazu am 01.03.14:
stimmt
gaby.merci (61) meinte dazu am 02.03.14:
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 W-M meinte dazu am 02.03.14:
ja, ich habe da eine ganze strophe gestrichen und mein lektor hatte auch schon geändert
gaby.merci (61) meinte dazu am 21.10.14:
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 W-M meinte dazu am 21.10.14:
das ist eine klare ansage liebe gaby. merci. ich werde deinen einwand ernst nehmen und überdenken. in gedichten ist es immer eine gratwanderung: entweder zuviel pathos oder zu wenig bzw. zuviel sachlichkeit.
gaby.merci (61) meinte dazu am 21.10.14:
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 W-M meinte dazu am 31.10.14:
nein nein, ein lektor macht viel mehr als nur rechtschreibfehler erkennen, auch bei lyrik, sonst könnte man ja einfach ein rechtschreibprogramm drüber laufen lassen ... die originalfassung findest du unter dem link in der anmerkung ... neue sachlichkeit? ... natürlich ist das original viel emotionaler, aber auch überfrachtet und sehr pathetisch, monumental, monströs ... ich kann den lektor schon bisserl verstehen ... das hat nicht allein mit geschmackssache zu tun ... aber trotzdem vielen dank, liebe gaby, tut mir leid, wenn es dir nicht mehr so zusagt, veröffentlicht wurde ja vor kurzem in bonn die "überhöhte" fassung, nicht die abgespeckte ... für mein neues lyrikmanuskript werde ich aber wohl umschwenken?! ... egal, in genau einer woche wird es in Feldkirch / Vorarlberg eine neue veröffentlichung von mir geben, mit lyrischer prosa / einem prosagedicht, ich werde sie / es dann hier einstellen

 W-M meinte dazu am 31.10.14:
rein emotional war mir die erinnerung an athen 1980, geschrieben vor zwei jahren, schon sehr wichtig, insofern freue ich mich sehr darüber, dass sie jetzt endlich auch gedruckt wurde
gaby.merci (61) meinte dazu am 02.11.14:
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 W-M meinte dazu am 02.11.14:
liebe gaby, ich kann deine argumentation gut verstehen ...
gaby.merci (61) meinte dazu am 02.11.14:
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