Als er am Morgen erwachte, war von Pat keine Spur zu sehen. Pat ist nicht wie sonst üblich der Kosename für Particia. Nein, in dem Fall steht Pat für Patagonia. Ihre Eltern, mittlerweile seit 6 Monaten verschollen, sind, oder besser waren wohl, begeisterte Tracker und Wanderer mit Reiseerfahrung sowohl im Dschungel Asiens als auch in den Bergen Nordafrikas und eben - in Patagonien.
Es mag nicht verwundern, dass sich Pat nur dem erschloss, der mit Schroffheit und Eiseskälte gepaart mit tosend stürmischen Wutausbrüchen klar kam. Das konnte Andreas. Vielmehr blieb ihm nichts anderes übrig, denn Pat hatte sich Andreas ausgesucht und nicht umgekehrt.
Da Pat's Eltern selten daheim waren und ihre Erziehung bis zum 18. Lebensjahr in den Händen der Großeltern lag, die sich aber herzlich wenig um Pat und dafür mehr um ihre Kreuzfahrten, zu denen Pat selbverständlich nicht mitkommen durfte, kümmerten und Pat so die meiste Zeit allein verbrachte, ging ihr so etwas wie Empathie und Fürsorge im Wesentlichen ab. Vielmehr hat ihr Selbsterhaltungstrieb sie stark und hart gemacht - und oft unerträglich für ihre Mitmenschen. Andreas war also nur eine Episode irgendeiner Nacht in einem Club, was Andreas aber noch nicht wuße - oder wissen wollte.
Jedenfalls war es sieben Uhr morgens und er konnte sich weder an den Sex der letzten Nacht noch an Pat's Gehen erinnern. Nur eine wage Erinnerung an ihren Duft konnte er noch im Bett wahrnehmen aber schon ihr Bild bereitete ihm Kopfzerbrechen. Puzzlestücken gleich erinnerte er sich an ihr Haar, ihren Po, Ihre Nase oder ihren Mund aber es wollte sich kein Bild einstellen, mit dem er sie auf der Straße wiedererkannt hätte. Wahrscheinlich wollte sie das so. wollte verschollen gehen, wie ihre Eltern.
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