kV-Lyrik und ihre Folgen

Lehrgedicht zum Thema Andere Welten

von  EkkehartMittelberg

Helene war ein Frauenzimmer,
moralisch fest im Widerstand,
und kam die Anfechtung mal schlimmer,
in Andacht sie den Frieden fand.

Da sann der Teufel, wie er doch
die fromme Gegenwehr könnt’ brechen,
denn jede Tugend hat ein Loch,
so manche wurde weich beim Zechen.

Nicht jede List würd’ sie verführen.
Es musste was Besondres sein.
Sie soll den Reiz der Lyrik spüren,
der frisst hinweg den heilgen Schein.
.
Bei keinVerlag paar Dichter spinnen,
die Triebe sind dort durchgebrannt,
ob Mann, ob Weib, sie sind von Sinnen,
Mephisto diabolisch fand.

Helene sah die Welt voll Zipfel,
der Keuschen wurde es ganz heiß,
und Mensalyrik war der Gipfel,
welch Schauer, wohlig bis zum Steiß.

Verderbnis kam am Schluss heraus,
der Satan sich die Hände reibt.
Helen lebt heut im Freudenhaus,
wo sie Erlebnislyrik schreibt.

©Ekkehart Mittelberg, Januar 2013-01-12

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (14.01.13)
Überraschende Zeilen aus deiner Feder, Ekki. Nicht immer schön, aber selten.
Liebe Grüße, Dirk

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.13:
Danke, Dirk. Wenn sie denn selten sind, verzichte ich gern auf ein bisschen Schönheit.
Liebe Grüße
Ekki

 moonlighting antwortete darauf am 21.01.13:
Unverhoffte Worte aus deinem Munde.....

LG
Moonlight
SigrunAl-Badri (52)
(14.01.13)
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 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 14.01.13:
Mille grazie, Sigrun. Du verstehst, worum es geht.
Grinsegrüße zurück
Ekki

 Bergmann (14.01.13)
Tja, Buschs Helene verbrannte im Suff ... da ist unsere kv-Helene schon ein Fortschritt: Sie schreibt Erlebnislyrik.
Ich nehme an, Freudenhaus ist hier eher metaphorisch gemeint, bezogen auf kv?
Vor Jahren gab es auf kv wilde Fi-cktionalisten ... da ist Helene und ihre männliche Steigerung bis ins Intellektuelle und bis zur avantgardistischen Kunst-Dichtung (Lujanie) schon ein gewaltiger Fortschritt!
Tempora mutantur, et nos in illis mutamur!

LG, Uli

Ich musste nachkorrigieren - ein Wort lesbar machen ...
(Kommentar korrigiert am 14.01.2013)

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 14.01.13:
Merci, Uli, wenn du irgendwo bei kV einen Fortschritt erkennen kannst, wollen wir fest daran glauben.
LG
Ekki

 Bergmann ergänzte dazu am 15.01.13:
Aber nicht dass kv zur Religion wird ... !

 AZU20 (14.01.13)
Auf welchen Pfaden schleichst Du da? LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.13:
Danke, Armin, wenn du magst, weihe ich dich unter dem Siegel der Verschwiegenheit ein.
LG
Ekki

 AZU20 meinte dazu am 14.01.13:
Mach das, mein Lieber. LG
chichi† (80)
(14.01.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.13:
Da lache ich doch ungeniert mit, Gerda. Vielen Dank!
Auch dir eine heitere neue Woche.
Ekki

 toltec-head (14.01.13)
Mensalyrik erscheint als gelungene Fortentwicklung der Pennälerlyrik. Nur Bindestrich ("Mensa-Lyrik") ist neumodisch und unschön, früher hätte man gesagt: Pennälerhaft. Seltsam, da Du doch sonst eigentlich immer recht stilsicher bist!

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.13:
Ok, ich übernehme den Hinweis dankend.
Nimbus (37)
(14.01.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.13:
Heike, diese Chance habe ich ja vertan. Aber was noch nicht ist, kann bald werden.
LG
Ekki
Nimbus (37) meinte dazu am 14.01.13:
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Steyk (61)
(14.01.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.13:
Muchas gracias, Stefan, man möchte nur mal schnuppern und versteht die eigene Welt nicht mehr.
Liebe Grüße
Ekki
AchterZwerg (65)
(14.01.13)
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Gruszka (62) meinte dazu am 14.01.13:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.13:
@ Heidrun. Dein Kompliment freut mich sehr. Die mediokren User haben doch längst entschieden, welche Lyrik ihnen besser gefällt. ))
@ Irene: Lern du mich kennen, ich bin ein Kamel, ähh ein Camäleon.
Herzliche Grüße euch beiden
Ekki
Adrian (65)
(14.01.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.13:
Mille grazie, ich fürchte, Helene wird uns deine kluge Frage nicht beantworten, Adrian. Bei ihrer Erlebnislyrik besteht sie streng auf der Respektierung des lyrischen Ich.
LG
Ekki

 ViktorVanHynthersin (14.01.13)
Ich ahnte immer, die anderen Welten existieren gleich nebenan )
Herzliche Grüße
Viktor

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.01.13:
Vielen Dank, Viktor, du hast mal wieder richtig geahnt.
Herzliche Grüße
Ekki
Regentrude (53)
(15.01.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.01.13:
Silke, lasst uns einen Club der Glücklichen gründen. TOP 1- Top 10 auf der Gründungsversammlung: ablachen ;-D

 TassoTuwas (15.01.13)
Ekki,
ich mache vom Recht der Kommentarverweigerung Gebrauch.
Dieses Gedicht hat mehr Stacheln als ein Igel.
Hut ab, TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.01.13:
Merci Tasso, das LyrIch versteht das mit den Stacheln als ein schönes Kompliment.
LG
Ekki
Jack (33)
(15.01.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.01.13:
Danke, dann passt ja wenigstens etwas.

 TrekanBelluvitsh (16.01.13)
Ich habe mich geirrt. Beobachten reicht doch um zu verändern.
Ok, 'ein wenig' muss man dann noch mit Sprache umgehen könne.

Sehr, sehr schön!

Oh, eines hätte ich beinahe vergessen:

Ein Gedicht! :-D
(Kommentar korrigiert am 16.01.2013)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.01.13:
Wer würde sich über so einen Kommentar nicht freuen?!
Merci, Trekan.

 TrekanBelluvitsh meinte dazu am 16.01.13:
Ich kenne welche, die sich über diesen Kommentar nicht freuen...

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.01.13:
Ach die meinst du. Ich habe sie ignoriert.

 HerrSonnenschein (17.01.13)
Wunderschön! "Jede Tugend hat ein Loch" ist herrlich, ehrlich!
Nur; wen kannst du nur meinen in unserer anderen Welt?
LG Jörg

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.01.13:
Vielen Dank, Jörg, ich schweige mal zu deiner Frage und lasse Spielraum.
LG
Ekki

 Dieter Wal (17.01.13)
Der ursprüngliche Kommentar wurde am 17.01.2013 von Dieter Wal wieder zurückgenommen.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.01.13:
Du zitierst Mephisto. Vielleicht antwortet er dir ja.

 Dieter Wal meinte dazu am 17.01.13:
Macht es einen großen Unterschied, wenn sie/er beim Orgasmus "Jesus" oder "Beelzebub" ruft. Ich glaube, dass nicht.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.01.13:
Nö, ich sehe auch keinen großen Unterschied. ;-D

 Dieter Wal meinte dazu am 17.01.13:
"Sie soll den Reiz der Lyrik spüren,
der frisst hinweg den heilgen Schein."

Zwar kann ich dir nur ungenau mitteilen, worin der Reiz sogen. "Zipfel-" oder "Menstruationslyrik" liegen sollte, von dem bedeutendsten M.-Lyriker aller Zeiten war zu lesen, es handelte sich um Satire, die darin lag, möglichst schlechte M.-Lyrik verfasst zu haben und ob dies als Satire erkannt würde, was wohl nicht der Fall war, aber vereinzelt fand ich originär entstandene Zipfellyrik-Beiträge doch ganz witzig und fände es schade, würde sie nicht verfasst worden sein. Klar könnte dabei von einer hoffentlich bald vorübergehenden pubertären Regression gesprochen werden, aber warum sollten wir ernsthaft und Humor bierernst nehmen? Selbst diese Satire wurde von mir anfangs nicht als witzig verstanden. Ich finde es bedauerlich, wenn Satiren, äußern sie sich humoristisch über männliche Sexualität an sich und fallen dabei nicht über Minderheiten her, nicht geschrieben würden. Nicht nur das Ding, das die Welt im Innersten zusammenhält (Sexualität des Menschen = eine wesentliche Äußerung des Lebens), darf und sollte mit Humor genommen werden, besonders das Leben an sich. Nehmen wir uns alle nicht länger wichtig und lachen über uns, so ist das in meinen Augen eine wirklich gute Sache.
(Antwort korrigiert am 18.01.2013)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.01.13:
Ja danke, der Kommentar ist in meinem Sinne.

 harzgebirgler (11.02.22, 19:26)
was sich so alles 'lyrisch' gibt, auch hier,
gereichte orpheus kaum jemals zur zier. :(

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.02.22 um 20:23:
Merci Henning,
Orpheus konnte wundervoll elegisch klagen,
wer's heut versucht, wird bald verzagen.
Beste Grüße
Ekki
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