Kapitel 6: Submarine

Schundroman

von  ViktorVanHynthersin

Mehr als fünf Kollegen hatte der Chief für meine abendliche Erkundungstour nicht bewilligt und so fuhren ich und die Minikavalerie zur Autowerkstatt in der der Verwalter zu Tode kam. Rosalynn und ihr Fotograf waren pünktlich und der Kuhhandel begann. Sie wollte uns Zeit ersparen und uns eine Geheimtür in der Werkstatt zeigen und dafür sollten sie und der Fotograf exklusiv an der Durchsuchung teilnehmen.

Sie sah umwerfend aus: Sneakers, enge, rote Jeans, weißes Männerhemd, die Haare zum Pferdeschwanz zusammengebunden und ein bezauberndes Lächeln. Ich gab auf und ließ mich auf den Deal ein. Rosalynn und ihr Fotofritze bekamen kugelsicher Westen und meine Kollegen letzte Anweisungen über unsere Vorgehensweise. Dann entfernten wir die Polizeisiegel und betraten die Werkstatt.

Dunkelrot leuchtete das geronnene Blut im Kegel unserer Taschenlampen. Wie sie es gesagt hatte, fanden wir hinter einer Wandkonsole, an und auf der diverse Werkzeuge aufgehängt waren, eine Tür, die sich geräuschlos öffnen lies. Da ich vorher nochmals die Grundrisse der Werkstatt studiert hatte, viel mir auf, dass wir das Grundstück verlassen und nun im angrenzenden Gebäude waren.

Über Funk zog ich einen der beiden Kollegen vom Eingang der Werkstatt ab und ließ ihn Posten vor dem Gebäude beziehen in dem wir uns befanden. Als er Vollzug meldete, setzten wir unsere Sightseeingtour fort. Rosalynn war direkt hinter mir und ich spürte ihren warmen Atem im Nacken. Der Fotograf war nicht zum Helden geboren und hielt sich deutlich zurück.

In den ersten Räumen die wir betraten, fanden wir Papiere und Druckerutensilien, diverse Maschinen und Apparate zu Herstellung von Dokumenten aller Art – eine Fälscherwerkstatt. Raum für Raum war penibel sauber und aufgeräumt, Waffen fanden wir auf Anhieb nicht. Das Gebäude schien verlassen bis wir die letzte Tür öffneten und das Inferno begann.

Der Mann, den wir als Tom Dalton, alias Submarine, identifizierten, eröffnete ohne Vorwahrung das Feuer auf uns. Ich und meine Männer sprangen nach rechts in einen Gang mit Kisten und suchten dort Schutz, Rosalynn hatte sich für eine offene Tür auf der linken Seite entschieden. Submarines Mini-Uzi SMG spuckte einen Bleiregen in unsere Richtung und wir kamen nicht aus der Deckung heraus. Ohne das Feuer auf uns einzustellen schnappte sich Dalton Rosalynn und zog sich zurück.

Er bedankte sich für die überlassene Aufmerksamkeit und versicherte uns, er würde ihr kein Haar krümmen, wenn er und die Geisel Haus und Grundstück unbeschadet verlassen könnten. Ich verständigte die Kollegen, die draußen postiert waren und sicherte Submarine freies Geleit zu. 

Alles ging gut bis der Straßenposten meinte, er hätte die Situation unter Kontrolle und müsse eigenmächtig die Geisel befreien. Trotz seiner Fülle war Dalton behände wie eine Gämse und brachte sich und Rosalynn aus dem Schussfeld. Der vorwitzige Kollege starb in einer Salve von 9 mm Geschossen aus der Uzi des Weihnachtsmannes.

Als wir den Parkplatz erreichten, bog ein pechschwarzer Shelby Mustang GT 350 um die Ecke und verschwand in der Nacht. Ich konnte nur hoffen, dass Submarine und Rosalynn die Nerven behielten.


 Mini Uzi SMG

 Shelby Mustang GT 350

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Kommentare zu diesem Text


 irakulani (23.01.13)
So etwas um Mitternacht einzustellen - dazu braucht es eigentlich einen Waffenschein, Viktor! Ich weiß nicht, ob ich heute Nacht schlafen kann...

Immer deutlicher wird mir: ein guter Krimi ist wie eine Droge. Man will einfach immer mehr davon!

Mitternächtliche Grüße,
Ira

 ViktorVanHynthersin meinte dazu am 25.01.13:
Ich hoffe, Du konntest schlafen ) Vielen Dank fürs Kommentieren, liebe Ira.
Herzliche Grüße
Viktor

 EkkehartMittelberg (23.01.13)
Der Spannungsbogen knickt nicht ein, und die Recherchen des historischen Milieus sind gut, Viktor.
LG
Ekki

 ViktorVanHynthersin antwortete darauf am 25.01.13:
Vielen Dank für Deine Worte, lieber Ekkehart. Deine Meinung bedeutet mir sehr viel.
Herzliche Grüße
Viktor
Steyk (61)
(23.01.13)
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 ViktorVanHynthersin schrieb daraufhin am 25.01.13:
Es freut mich, dass Du trotz der Länge der Texte gefallen daran gefunden hast. Vielen Dank fürs Kommentieren.
Herzliche Grüße
Viktor
SigrunAl-Badri (52)
(23.01.13)
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 ViktorVanHynthersin äußerte darauf am 25.01.13:
Nun kann man auch Kapitel 10 lesen. ... und ich hoffe, es gefällt Dir. Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren, liebe Sigrun.
Herzliche Grüße
Viktor
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