Rattenschwanzkalender.

Kalendergeschichte zum Thema Toleranz/ Intoleranz

von  franky

*

Gedankliche Seitensprünge von gestern.

Jeder hat Spuren von Leben an seiner Haut kleben.
Ich aber schneide vorsichtig meinen Geburtstagskuchen
in saubere Stücke und werfe sie angeekelt in den Abfalleimer.
Nach getaner Arbeit stoße und rühre ich mit einem Kochlöffel den Brei noch kräftig durcheinander. Es gibt eine Maße von Konservenbüchsen, Plastikbehälter, Papierschnitzel und Schweine so wie Hühnerknochen.
Die langschwänzigen Ratten geifern schon beim Anblick dieser
Gefüllten Fresstüte. Na! Dann "Mahlzeit!“
Ich warte auf den Moment wo alle gierig ihre Köpfe in den Kübel stecken,
dann drücke ich brutal den Abfalldeckel zu.
Keine hat den hinterlistigen Angriff überstanden.
Unbeschränkter Kampf aber nun ohne Rattenschwanz.

Die abgetrennten Schwänze knüpfe ich sorgfältig
zu einer langen Leine zusammen, wo ich dann
einen Kalender für das nächste Jahrhundert in den Raum hänge.
Der kleinste Luftzug lässt den Kalender hin und her schwanken
wie das Bändel einer Uhr.

Die Stechmücke rette ich vor dem Ertrinken
Und zerdrück sie zwischen Daumen und Zeigefinger.
Es ist nicht viel Blut in so einem Insekt.
Wasche meine Hände im unschuldigen Wasser.

Die Rattenschwanzzeit hat begonnen, ihr
erstes Jahrhundert herunter zu ticken.
Der Vollmond Entleert sich zum Neumond.
Der wieder schwängert sich auf bis zum Vollmond.
Das ist für ein Rattenschwanzjahrhundert
nur ein kurzes auf und ab zucken.

*
© by F. J. Puschnik


Anmerkung von franky:

Dolphi möge mir verzeihen, ist alles nur Fiktion.

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