Metanoia

Gedanke

von  beneelim

Dein Name ist Fels, denn Mutter nannte dich so
Am Tag, da sie sich ins Sterben begab
So langsam und lehrreich und nur drei Gläser Wein
Bevor dir die Füße gewaschen werden

Wen siehst du zur Linken, zur Rechten
Wen siehst du dazwischen
Du kaltes, kaltes Herz
Gestank von Versagen und Nachsicht
Der, der das Kreuz getragen hat
Der den Wassern die Stirn geboten hat
Was du als Opfer benennst
Ist den Anderen ein Verlassen,
was du Frieden nennst
ist dir ein schales Abendmahl unter Fremden

Sie wissen deinen Namen nicht mehr
Während sie ihre Kiefer um dein Herz schließen
Was kannst du schon sagen
Ohne Namen
Ohne Heimat
Wo das Ohr deiner Mutter sich an taube Wände hielt

Und die blutende Stirn
Der zerrissene Schlaf, hinter den Spiegeln
Blind, gesegnet, lass die Gebete der Mutter
Den Fels nicht zerschlagen
Lass dem Opfer keinen Namen geben
Der nicht von Reue erzählt
Im verstorbenen Haus, das lange verkauft
Lass die Bettler den Rasen nicht verlassen
Bis die Glyzinien ihr Licht ins Vergessen streuen
Dein Name ist Fels
Lass ihn klingen, wo kein Wort an die Kanten der Nacht
Schleift und zerbricht und ins Leise verklingt
Lass dich umkehren

Dorthin
Lass dich sagen
Mein Herr ist mein Hirte ist mein Garten ist mein
Verstummen
An der Brust, die stirbt

Mein kaltes Herz


Anmerkung von beneelim:

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