Neugeburt

Gedicht zum Thema Nonsens

von  niemand

Was gibt es schon zu sagen -
es ist wie letztes Jahr,
nur dass in diesen Tagen
der Winter strenger war,

dass unser Frühling schwächelt
und nicht gradlinig spurt.
Der Hobbydichter hechelt
verkrampft bei der Geburt

der lenzgetränkten Lyrik.
Verkehrt liegt sie, den Steiß
nach vorn, das macht es schwierig.
Der Dichter, der im Schweiß

des Angesichtes brabbelt
was jedem längst bekannt,
gebiert und sieh, man nabelt
ihn ab vom blauen Band -

will keine Fahne hissen.
Heut wird nicht weich gefühlt!
Sein Balg liegt da, verschissen
und brüllt ... und brüllt ... und brüllt ...

Schräg schaut auf die Verrichtung
der Dichter und er meint,
dass heuer seine Dichtung
wohl zeitgenössisch scheint.

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Kommentare zu diesem Text


 loslosch (06.04.13)
darauf muss man erst mal kommen: Lyrik/ schwierig. und es ist ein doppelter treffer. für einige ist lyrik wahrlich schwierig.

... dass unser Frühling schwächelt ... lo

 niemand meinte dazu am 06.04.13:
Oh, ja, "unser" ist besser! Merci!
Ich habe aber noch eine kleine Frage, Lo.
Weißt Du, wie es kommt, dass wenn man ein Gedicht
in Strophen einstellt, dieses im Block erscheint?
Ich komme nicht dahinter, zumal das früher anders war.
LG niemand

 loslosch antwortete darauf am 06.04.13:
wie sollte es denn erscheinen? du siehst ja das ergebnis beim zwischenspeichern und kannst unterschiedlich formatieren. oder ich habe das problem nicht verstanden.

 niemand schrieb daraufhin am 07.04.13:
Es sollte eigentlich in Strophen erscheinen - so habe ich es ursprünglich eingestellt. Ist aber im Block erschienen, auch als ich es editierte. Gut, bei diesem Gedicht ist das nicht so schlimm. Könnte auch ein vorübergehender Fehler im System sein, weil ich dieses Problem in Vergangenheit nie hatte - es wird ja nicht nur ein "niemand-Problem"
sein
chichi† (80)
(06.04.13)
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 niemand äußerte darauf am 06.04.13:
Danke fürs Schmunzeln LG niemand

 Jorge (06.04.13)
Der Lenz als Steissgeburt verreimt.
Gefällt mir sehr, besonders die gekonnten Umbrüche.
Jorge

 niemand ergänzte dazu am 07.04.13:
Das freut mich sehr. Danke! LG niemand

 EkkehartMittelberg (06.04.13)
Brüllende Lyrik = zeitgenössisch. Das trifft nicht selten zu und wenn, bin ich lieber von gestern.
Herzliche Grüße
Ekki

 niemand meinte dazu am 07.04.13:
Ja, dies trifft nicht selten zu und obwohl ich im Grunde die zeitgenössische Lyrik mag, mag ich die Brüllende nicht so.
Sie schreit und wirft oft mit Gossensprache um sich
und die Lyriker die ihr huldigen kämpfen oft verbissen
gegen die sogenannten "Gestrigen" - auch das gefällt mir nicht so. Vielen Dank Dir! LG niemand

 plotzn (07.04.13)
Hallo niemand,
ein Frühlingsgedicht der anderen Art!
Die Steißgeburt und das noch nicht stubenreine brüllende Neugeborene geben dem missglückten Dichtversuch eine urkomische Note.

lg Stefan

 niemand meinte dazu am 07.04.13:
Ja, komisch sollte es schon sein, lieber Plotzn
Ich freue mich, dass es Dir gefällt und danke fürs
Vorbeischauen. LG niemand

 Didi.Costaire (07.04.13)
Das Gedicht nimmt eine überraschende Wendung, die doch einer Logik folgt: Scheißwetter eben.
Schöne Grüße, Dirk

 niemand meinte dazu am 07.04.13:
eben, Scheißwetter Danke! und LG niemand
Adelheid (54)
(02.05.13)
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Anne (56)
(11.05.13)
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