Sepiahimmel

Sonett zum Thema Absurdes

von  Isaban

Es sind solch stille, tote Tage;
selbst an den Bäumen schläft das Grün.
Der Himmel zeigt sich seltsam vage,
man sieht nicht einmal Wolken ziehn

und auf den Straßen liegt die Schwere,
liegt dieses Grau, das keines ist.
Kein Mensch, kein Tier, nur große Leere
von jener Art, die Stunden frisst

macht sich hier breit, unendlich breit.
Ihr Atem riecht nach altem Eisen,
nach Ungelebtem, Staub und Neid.

Du sitzt in deinem besten Kleid
in deiner unerträglich leisen
Wohnung . Um dich ein Meer verlorner Zeit.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (07.04.13)
Leere macht sich selbst in einem breit, man meint die Stille knistern zu hören.
Ich denke hier an eine oft durchlebte Enttäuschung, vom Leben , von einem anderen Menschen, von unerfülltem Hoffen. Wer hat so etwas noch nicht erlebt ...

Eine bleierne Stimmung,die sich bis zum Ende durchzieht und in der letzten Strophe in Bitternis gipfelt. Gefällt mir sehr gut, Isaban!

Liebe Grüße
Llu ♥
AronManfeld (43) meinte dazu am 07.04.13:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Omnahmashivaya (07.04.13)
Ein trauriges Sonett. Es regt zum Nachdenken an. Irgendwie klingt es auch nach Endzeit. Nach einer Katastrophe. Oder die innere Katastrophe. Hoffnungslosigkeit.

 Songline (07.04.13)
Das ist der Moment der verlorenen Träume. Sehr gut geschildert.
Liebe Grüße
Song

 sandfarben (07.04.13)
Traurigschön.
c.

 sandfarben antwortete darauf am 07.04.13:
... und das Beste, das ich heute hier gelesen habe.

 AZU20 (07.04.13)
Bleierne Leere, eingefangen. LG
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram