Luftblasen. Von wem?

Glosse zum Thema Worte

von  loslosch

Homo bulla (Varro, 116 v. Chr. bis 27 v. Chr.; Rerum rusticarum libri tres - Drei Bände über die Landwirtschaft). Der Mensch ist eine Luftblase.

Viel zitiert in der Antike, im Mittelalter und der Renaissance. Gemeint war stets die knapp bemessene Lebenszeit des Menschen, mit moralisierendem Unterton. Im Medienzeitalter dagegen gilt: Verba hominum bullae. Der Menschen Worte sind Luftblasen.

Zuletzt gesprochene Blasen im Krieg der Worte stammen von Kim Jong Un, dem Baby-Diktator. Lässt man den Sprecher der Drohgebärden seine Bewertung wissen, greift er womöglich zur Ultima Ratio, dem Selbstmord mit Folgen für die ostasiatische Halbinsel. Wenn Potentaten Luftblasen absondern, genießen sie - nolens volens - ein hohes Maß an Narrenfreiheit.

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Kommentare zu diesem Text

AronManfeld (43)
(11.04.13)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 11.04.13:
  Affe?

 loslosch antwortete darauf am 11.04.13:
der rasierte affe fällt je verschieden aus. dreitage-bart, schnäuzer, koteletten usw.

diese staatssatire (link) sagt mir wenig zu. satire sollte eine versteckte meinung anbieten, nicht beliebigkeit. gut, das mal gelesen zu haben. lo

 Bergmann (11.04.13)
Blasen - ein Haupt-Wort unserer Zeit, offenbar absolut existentialistisch, und ein Charakteristikum der Mode, alles sexuell und/oder marktwirtschaftlich zu erleben.
ttU

 loslosch schrieb daraufhin am 11.04.13:
ja, es gibt diese kritikaster, die bei der blase zwangsvorstellungen erliegen. t.t. lo
Scheester (80)
(11.04.13)
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 ViktorVanHynthersin (11.04.13)
Ich will hoffen, dass sich Kim Jong Un eine gute Exit-Strategie überlegt hat. Sollte er einen Krieg beginnen, würde sein Land von den USA in die Steinzeit gebombt werden. Allerdings hätte Amerika dann die Chance sich einen neuen Absatzmarkt für Exporte zu erschließen. Trau, schau, wem?
Herzliche Grüße
Viktor

 loslosch äußerte darauf am 11.04.13:
ja, hat er. er glaubt, belohnungen für künftiges wohlverhalten zu bekommen. wenn das diesmal, was ich vermute, nicht klappt, geht die exit-strategie zu bruch. und dann? lo

 EkkehartMittelberg (11.04.13)
"Der Menschen Worte sind Luftblasen."
Der Mensch definiert sich durch seine Worte. Wenn also der Menschen Worte Luftblasen sind, dann hat Varro Recht: "Der Mensch ist eine Luftblase."

 loslosch ergänzte dazu am 11.04.13:
ob das ein zulässiger syllogismus ist, ekki?

 hier. t.t. lo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.04.13:
Scheinbar hat das Konstrukt auch dir Spaß gemacht, Lothar. Aber ein zulässiger Syllogismus ist es nicht.
Die erste Setzung: "Der Mensch definiert sich durch seine Worte"
ist nicht zu beweisen, eine bloße Behauptung. Man könnte ebenso behaupten: "Der Mensch definiert sichdurch Liebe:"

 loslosch meinte dazu am 11.04.13:
ja, mensch als blase und worte als blasen war der auslöser.

 niemand (11.04.13)
Wenn das nur so wäre, aber Luftblasen hinterlassen keinen Mist, im Gegenteil zum Menschen. Dessen Taten lassen sich nicht einfach wegpusten. Ich glaube die Erdkugel wäre froh, wenn sie lauter Luftblasen im Pelz hätte - irgendwann platzen solche nämlich. LG niemand

 loslosch meinte dazu am 11.04.13:
tja. du hast meinen link oben zum syllogismus gelesen. lo
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