Die letzten 19 Tage - die schlimme 7

Kalendergeschichte zum Thema Weltuntergang/ Endzeit

von  Omnahmashivaya

Freitage sind Freutage, denn es geht ins Wochenende.
Und heute in einer Woche ist es übrigens soweit. Das wird bestimmt kein Freutag.

Der Tag war relativ anstrengend, denn ich habe heute morgen meine Lungen oder Bronchien beim Atmen mal wieder röcheln gehört und die Nase ist vollständig zu.

In der Bahn auf dem Hinweg zur Arbeit hat mein Kumpel mir übrigens noch beim Auswendig lernen eines Weihnachtsliedes geholfen. Er hat mich sozusagen „abgefragt“. Nachdem ich dann mehrere Strophen von „In der Weihnachtsbäckerei“ neu zusammengestellt habe, hat es dann endlich funktioniert und auch im späteren Einsatz hat es mit einem kurzen Blackout geklappt.
Ich musste leider das Lied vor vielen Kindern und Eltern anstimmen und mitsingen. Ganz schön mutig, wenn man kaum Stimme hat und an und für sich nicht der beste Sänger ist. Wie hatten an diesem Morgen eine kleine Adventsfeier...

Es hat am Tage fast alles halbwegs so geklappt, wie ich es mir vorgestellt habe und auch das Kontern bei Widerworten bestimmter Personen hat im Laufe des Tages gut funktioniert.

So übel sind manche Menschen an manchen Tagen vielleicht gar nicht, denn irgendwann mussten wir Beide schmunzeln. Es gehören ja auch in der Regel mehrere Personen zu einem Klinsch, aber in letzter Zeit war ich eben fast die Einzige, die hinter vielen Dingen hergeräumt hat und es gibt eben nun mal Regeln an die sich alle zu halten haben. Und auch da war ich eben leider auch die einzige...

Und wenn man Dinge etwas auf die Schüppe nimmt, läuft auch einiges besser. An folgender Stelle ein Beispieldialog:

Meine Wenigkeit: „Wenn du Lust hast, könntest du ja schon mal fegen, das würde mir sehr helfen.“
Sie: „Und was ist, wenn ich keine Lust habe?“
Ich (etwas lächelnd): „Dann ist es eben ein Auftrag!“

Es hat gefunzt und somit habe ich gewonnen. Es kann schließlich nicht sein, dass andere gemütlich, ja schon fast gelangweilt, auf der Couch sitzen, während ich am saugen und putzen und wienern bin. Man sollte die Arbeit auch mal sehen und unterstützend und vor allem im Team arbeiten.

Ich denke ohnehin, dass ich gut beurteilen kann, wie gearbeitet wird, sonst hätte man mir besimmte Aufgaben nicht zugeteilt. Das ist Fakt. Davon abgesehen kann ich mit Kritik gut umgehen und kenne den Unterschied zwischen Kritik und Beleidigung bzw. Unverschämtheit sehr gut.
Das musste ich damals allerdings auch erstmal lernen. Als Leser und Schreiber wurde ich schon früh damit konfrontiert und was ich damals nicht glauben wollte, weiß ich heute sehr wohl.
Meine Texte ganz am Anfang dieser endlosen Textliste bei keinverlag waren eben nun mal schlicht und ergreifend abgrundtief scheiße. Holter die Polter ins Blaue hinein. Aber das war eben genau ich. Mein Stil, meine Worte, meine Gefühle, meine Gedanken. Unbeschwertheit, Dickköpfigkeit, Träume und auch etwas Naivität waren mein Markenzeichen und sind es oft auch heute noch. Aber das nur am Rande, sonst weiche ich zu sehr vom Thema ab. (Was gerade beim Schreiben einer meiner Schwächen ist.)

Der Arbeitsalltag gestaltete sich ansonsten wieder mit viel Gemeckere, Gemunkel, Getuschel, Lästerei, aber auch Lachen. Das habe ich bei Allen mitbekommen, die ich getroffen habe und mit denen ich geredet habe.
Es haben sich noch mehr Leute aufgeregt, dass kein Geld von bestimmten Ausgaben für die Einrichtung zurück kam. Ich werde dort nichts mehr aus eigener Tasche bezahlen. Erstens geht das von meinem Konto ab und nicht nur vom Finaziellen, sondern auch vom Zeitkonto. Entweder kommt man später zur Arbeit und macht Minusminuten oder man zieht früher los und auch dann geht Zeit ab. So läppert es sich dann durch Jahr und das habe ich nicht nötig. Die Autofahrer aus unserem Team drücken sich ja auch immer davor, weil sie angeblich nirgends halten können, um die wichtigen Besorgungen zu machen. Ist aber auch nicht mehr weiter mein Problem. Ich werde mich einfach querstellen, wenn ich noch einmal was besorgen soll. Punkt.

Ach ja, dann kam mir zu Ohren, dass eine frühere Mitarbeiterin aus meinem Bereich wieder in die Einrichtung kommt und es könnte ja vielleicht bedeuten, dass ich meine Postion wieder aufgeben oder ganz gehen muss.
Ich gebe eigent gern freiwillig ab, aber bis zum nächsten Sommer brauche ich die Kohle noch, da ich ab März, wenn die Hundephysiotherapieausbildung vorüber ist, ja mit der Tierheilpraktikerausbildung beginnen möchte. Nebenberuflich, versteht sich. Aber wenn diese besagte Exkollegin wiederkommt, erspare ich mir unangenehmes Kündigen und Rechtfertigungen und kann einfach die Klinke in eine andere Hand drücken und bin die Hölle los. Kommt mir eigentlich wie gerufen.
Vielleicht kann man sogar noch eine Abfindung rausschlagen, dann hätte ich das Geld für die Ausbildung schneller zusammen. *Träum*

Jetzt noch weiter ins Arbeitsalltagsdetail zu gehen würde nur langweilen und ich müsste viel zu weit ausholen. Das würde den Rahmen sprengen. Auch auf bestimmte andere Frechheiten gehe ich nun nicht ein. Es wiederholt sich ja sonst doch nur.

Später am Nachmittag waren wir fast allesamt noch auf einer Weihnachtsfeier unserer Institution. Ich habe mich nett unterhalten und mir den Bauch voll geschlagen. Leider gab es nicht so viel mit Pilzen. Eingelegte Champignons sind nicht so mein Ding und die Pilzsoße schmeckt ohne was drunter auch nicht so gut. Ich esse ja kein Fleisch. Und Reis, mit dem Pilzrahmsoße auch sehr gut schmeckt, oder Nudeln gab es nicht. Es war trotzdem sehr lecker. Vom Gesöff wie Bier oder Glühwein habe ich aber die Finger gelassen, sonst würde am Montag wohl die Kündigung im Briefkasten liegen. So schnell muss es dann doch nicht gehen.

Am Abend habe ich mich wieder mit meinem besten Freund getroffen und wir haben „Ruf der Wildnis“, was wir neulich angefangen haben zu sehen, immer noch nicht zu Ende geschaut und sind auch nicht in unsere Stammkneipe gegangen. Wir haben einfach einen gemütlichen kurzen Abend verbracht und uns nett über Gott und die Welt unterhalten. Bei so einem Regenwetter macht ja sonst auch nichts Spaß.

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Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(12.04.13)
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 NormanM. (12.04.13)
War auf jeden Fall richtig, der Kollegin für ihre Frechheit einen Auftrag zu erteilen.
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