Die letzten 19 Tage - Alle guten Dinge sind Drei

Kalendergeschichte zum Thema Weltuntergang/ Endzeit

von  Omnahmashivaya

Heute am Dienstag, da fühle ich mich auch noch nicht wesentlich besser. Ich habe auch schlecht geträumt. Ich kann mich ab folgender Stelle erinnern, an der ich in einem Garten war und wir haben dort Liegen mit rot-gelben Streifen aufgestellt bzw. diese zum Liegen genutzt. Allerdings wirkte alles so steril, schlimmer als in einem Schrebergarten oder in videoanimierten Filmen wie in „der Grinch“. Später zog dann blitzschnell ein Unwetter auf. Es waren Tornados unterwegs und ich bin nach einigem Hin und Herlaufen und auch Zögern allein in die Richtung geflüchtet, in der der Himmel etwas heller war, um den Tornados zu entkommen. Niemand wollte mit mir gehen. Was mit den anderen geschehen ist, das weiß ich nicht. Ich bin durch modrigen Steintreppen und Gemäuer gerannt und bin zwischen Unterführungen und Brückenuntergängen aus Backsteinen umher gerirrt. Es war dann irgendwann dunkel und die allgemeine Wetterlage hatte sich wohl beruhigt, so wie ich am Himmel erkennen konnte. Ich wollte zurück zur Treppe, die wieder zum bekannten Gebiet führte. Allerdings befand ich mich wohl in einer früheren Welt, denn ich war unterhalb der Treppe an einer Art Schlossruine angekommen, die mir vorher während meiner Hetze gar nicht aufgefallen war. Dort war auch ein Türlein, an dem ich klopfte und ein seltsamer, alter Mann, vielleicht ein Pförtner, machte auf und schimpfte, ich solle mich zum Teufel scheren. Er wirkte in seinem Ganzen sehr altbacken, ebenso wie die Gemäuer. Als ich den Weg zu meiner Welt zurückgehen wollte, da sah ich, dass die Tornados Gesteinsbrocken losgelöst haben und mir den Weg so versperrten. So stand ich inmitten der finstren Nacht in einer Gegend, einer Welt, einem Zeitlalter, dass mir nicht bekannt war. Mir war schaurig zumute.
Ich beschloss noch einmal freundlich bei dem hageren, alten Mann zu klopfen und erklärte ihm die Sachlage, flehte ihn an, mir ein Lager oder einen Rat zu geben.
Ich saß dann plötzlich neben ihm in einem stickigen, düstereren Kämmerlein, in dem nichts war außer die hölzerne Bank, auf dem wir saßen und die trockenen, vom Tritt und der Zeit schon braun gewordenen Strohhalme auf dem Boden. Es gab lediglich die Tür und ein kleines Fenster mit einem Kreuzrahmen. Und der gar fiese Wicht, er war wirklich fies, das darf ich nicht verschweigen, kam mir immer seltsamer vor. Dieses stinkende, pergamenthäutige Greislein mit den graublauen, stechenden Augen und den grauen Flusen auf den Kopf, das kam mir bekannt vor. Er hatte etwas Ähnlichkeit mit Smirgol, dem Wesen, welches bei Herr der Ringe auch noch einen anderen Namen trug. Gollum? Der Mann erzählte mir, dass er wache. (Wenn ich mich nicht ganz entsinne, stelle er sich mit Klaus-Peter vor.) Über jene Menschen, die das Tor zu dieser Welt durchschreiten würde und dass er auch über die Fallen für diese Menschen wache. Mehr brauchte er gar nicht zu erzählen. Ich blieb ziemlich gefasst und meinte dann nur, dass ich ja eine Frau wäre und diese könne er ja gut für solche Dienste gebrauchen, denn schließlich könnten Frauen ja gut lügen und über den Tisch ziehen und durch ihre Art Vertrauen wecken. Ich nahm ihm so jeglichen Wind aus den Segeln, mich zu verspeisen und verbündete mich blitzschnell mit ihm. Ich hatte nämlich keine Lust irgendwann auf seinem Teller zu landen.
Natürlich hatte ich nicht vor, ihm zu helfen, geschweige denn Menschen zu essen. Aber ich musste eine Gelegenheit finden, sein Vertrauen zu gewinnen, ohne dass er Verdacht schöpfen würde, dass ich alsbald fliehen würde. An mehr von dem Traum kann ich mich dann auch nicht erinnern. Ich meine, ich hätte irgendwann einen anderen Weg in meine Welt gefunden, aber ich bin mir nicht sicher.

Ansonsten habe ich wieder viel geruht und gelegen. Als ich aber einmal notwendige Besorgungen im Laden machte und bei grün über die Straße ging, da wurde ich mal wieder von vielerlei Autos ignoriert, so wie das hier an Kreuzungen tagtäglich Gang und Gebe ist. Zum lauten Vorschein kam dann mein Cocktail aus Gelgenheitsschimpfworttourette, abgerundet mit Kindergartenkauderwelsch.
„Es ist grün ihr verfXXXten Spasten, oh weiha!“ Musste wohl mal gesagt werden.
Eine frühere Mitstudentin meinte mal, ich solle ruhig immer weiter über die Straßen gehen und würde schon nicht überfahren, denn die diese Leute wollten schließlich ihren Wagen nicht kaputtfahren. Na, das sind ja tolle Aussichten.

Die „Hundeschule“ fiel zum Glück aufgrund mehrerer Krankheitsfälle aus. So musste ich mich weder krank dort hinschleppen und mich der Gefahr hingeben, gesehen zu werden und auch diesen Termin bei Versäumnis nicht viel später nachholen. Es wird ein neuer Termin für alle gegeben und das freut mich sehr.

Des Weiteren hatte ich noch ein Telefongespräch und es gab wieder Neuigkeiten in Bezug zur Arbeit. So ganz bleibt man ja nie verschont. Natürlich gab es fast nur Negatives – wie sollte es sonst auch anders sein. Noch ein Grund mehr, die nächsten drei Wochen die Ruhe möglichst zu genießen. Hauptsache es klingelt jetzt nicht noch mal, denn das fördert nicht gerade die Gesundheit, sondern macht mir auch den Urlaub kaputt. Das habe ich nicht nötig.

Im Übrigen haben sich heute gleich zwei meiner Verehrer gemeldet. Der eine ist verliebt, der andere verfXXXt äh ich meine scharf auf mich. Heitert aber auch nur bedingt auf, da Ersterer ein guter Freund ist und der Zweite weder das eine noch das andere. Davon abgesehen muss ich mir vor dem Weltuntergang und auch vor dem Neuen Jahr nicht noch einen Typen anlachen. Jetzt noch einen Klüngel anfangen, da habe ich keine Zeit für. Das Jahr hat sich sehr gut gestaltet ohne festen Mann am Start. Reisetechnisch hat es sich auf jeden Fall bewährt, Single zu sein – da stand mit Niemand im Wege und hat sich beschwert, dass ich zu viel mit meinem besten Kumpel mache, so wie ich das in all den letzen Jahren immer gehört habe. Arbeitstechnisch hätte ich da schon mehr Unterstützung gebrauchen können, aber wenn ich bedenke, dass aufgrund der Arbeit und dem damit verbundenen Stress schon so einige Beziehungen in die Brüche gegangen sind, da lassen wir das lieber sein.
Was den Spaß am Rande betrifft, da empfehle ich persönlich, möglichst nur mit gut aussehenden und vor allem gut gebauten Männern zu schlafen. Das klingt zwar oberflächlich, aber schützt meistens vor Stalkerei und Nerverei. Diese Männer sind in der Regel so beliebt, die finden ganz hurtig etwas anderes, wenn sie noch vor dem Frühstück gehen dürfen und beleidigt Leine ziehen. Natürlich gibt es auch da Ausnahmen, wie meine Aussage „In der Regel“ bestätigt.
Wenn es um Beziehungen geht, da schaue ich dann eher auf den Charakter oder auf eine gute Mischung. Aber der Charakter, der muss ja vor allem stimmen und ganz wichtig der Humor. Aber wenn man bei dem „bloß nur Sex“ auf den Charakter schaut, dann wird man manche Leute manchmal nicht so schnell wieder los, wie man es gern hätte. Auch wenn diese Menschen einzig allein durch ihre tolle Art und weniger durch Aussehen einen gewissen Reiz auf einen ausüben. Manche von ihnen faszinieren aber gerade so viel, dass man mit ihnen ins Bett gehen würde, aber eben auch niemals mehr anfangen würde. Grund: Die Gefühle fehlen einfach. Damit wollte ich nun auf den bereits im Text kurz vorher erwähnten guten (nicht besten!) Kumpel anspielen. Er wäre einer der Kandidaten, die mir dann danach wohl am Rockzipfel hängen würden. Sein Verliebtsein wird schon noch verpuffen, man sollte es aber nicht durch Sex verstärken und hinauszögern. Deswegen halte ich mich dezent zurück und werde es bei einer Freundschaft belassen. Da habe ich es auch damals bei belassen, als wir sogar einige Nächte auf einem Festival zusammen in einem Zelt verbracht haben.Wenn ich etwas kann, dann weiblich-männliche Freundschaften dabei belassen. Und das wunderschöne ist: Es funktioniert. Irgendwann vergehen die weiblichen oder männlichen Gefühle und Gelüste (Je nach dem welcher Part gerade keine Lust oder kein Gefühl hatte) und man mag und schätzt sich einfach nur so. Außerdem zeigt es auch das wahre Interesse an einem Menschen und nicht die Hoffnung oder die Gier, dass es „irgendwann ja klappen könnte“. Ich finde das toll. Ich musste schließlich auch schon mal verzichten, wobei ich bisher in 99% der Fälle zu meinen Gunsten gekommen bin. Ich bin eben auch ein Mensch, der nicht durch Perfektion (die es ohnehin nicht gibt) die Männer umhaut, sondern durch meine Natürlichkeit und meinem meistens gut angelegtem Charakter und meinem glänzendem Humor. *fettesschmähgrinsenaufdemgesicht*


Der Dienstag ist jetzt erst einmal beendet und ich hoffe, dass der morgige Tage gesundheitlich schon wieder rosiger aussieht. Ich habe mir vorsichtshalber noch einen Termin beim HNO gemacht. Gute Nacht!

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Kommentare zu diesem Text


 NormanM. (21.04.13)
Das war ja ein sehr aufregender Tag, an dem noch ganz schön viel passiert ist. So kurz vorm Weltuntergang.
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