Taphephobische Gedanken

Gedankengedicht zum Thema Leben/Tod

von  Jorge

Ich merkte, wie es ruckelte.
Man trug mich offenbar.
Gewitter war – es grummelte.
Es ist doch wohl nicht wahr!

Da hatte man mich eingesargt,
nur weil ich leise war.
Ein Gärtner hat`s schon vorgeharkt.
Dann war`n sie endlich da.

Ich wollte rufen, sah kein Licht.
Kein Wort kam aus mir raus.
Ich war nicht tot – noch lange nicht.
Oh Gott, was für ein Graus.

Ich winkelte die Beine an,
mir war auch richtig kalt.
Ich hörte schon den Gottesmann.
Jetzt hatte ich`s geschnallt.

Ich lag in einem Eichensarg
mit einem Spitzenhemd.
Mein Zustand, der war wirklich arg.
Fast hätte ich geflennt.

Da fand ich in der Hosentasche
mein kleines Vodafone.
“Schluss aus mit Erd und Asche”
so schrieb ich meinem Sohne.


Anmerkung von Jorge:

TAPHEPHOBIE ... beschreibt die Angst, als Scheintoter lebendig begraben zu werden.

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Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(10.05.13)
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 Jorge meinte dazu am 10.05.13:
Gerda, das ist eine saubere Lösung - leider ohne Aufwachmöglichkeit )
ichbinelvis1951 (64)
(10.05.13)
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 Jorge antwortete darauf am 10.05.13:
Vielen Dank Klaus für deinen pragmatischen Weitblick.
LG Jorge
gaby.merci (61)
(10.05.13)
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 Jorge schrieb daraufhin am 10.05.13:
Es freut mich sehr, dass dir mein Gedicht gefällt. Ich werde deine Handynummer für den nächsten Notfall speichern
Liebe Grüsse (ohne Taphephonie)
Jorge

 Didi.Costaire (10.05.13)
Das erinnert mich an mein Camera Obscura-Gedicht. Hier wie dort hat der fast Eingesargte eine Lösung des Problemes parat.
Gerne gelesen!
Liebe Grüße, Dirk

 Jorge äußerte darauf am 10.05.13:
Danke Dirk für deine Worte.
Die Eingesargten nehmen die besten Ideen ins Grab*ggg*
Liebe Grüsse
Jorge
wa Bash (47)
(10.05.13)
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 Jorge ergänzte dazu am 10.05.13:
Danke dir und vielleicht ist das hier so ein LINK:
"Nikolai Gogol war Zeit seines Lebens von der Angst besessen, lebendig begraben zu werden. Als man Jahre nach seinem Tod seine Grabstätte öffnete, lag sein Skelett völlig verdreht im Sarg, und auf der Innenseite des Grabdeckels fanden sich Kratzspuren. Ob der Schriftsteller tatsächlich lebendig begraben wurde, ist bis heute ein Rätsel." Das habe ich gerade gefunden.
LG Jorge
(Antwort korrigiert am 10.05.2013)
Anne (56)
(10.05.13)
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 Jorge meinte dazu am 10.05.13:
Dieses "seltene" Wort hat mich heute früh erst auf den Gedichtgedanken gebracht. Und mein Handy halte ich mittlerweile für überlebensnotwendig

Vielen Dank Anne für deine Kommentarworte und saludos
Jorge
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