Ich bin stolz auf Cicero

Satire zum Thema Selbstdarstellung

von  loslosch

Ille se profecisse sciat, cui Cicero valde placebit (Quintilian, 35 n. Chr. bis ~96 n. Chr.; De institutione oratoria). Wem Cicero sehr zusagen wird, der soll (jetzt schon) wissen, dass er Fortschritte gemacht hat.

Hintergrund: Jeder, der die Rhetorikkurse von Quintilian besuchte, wusste, dass derselbe Cicero und seine Werke hoch schätzte. Die Schuhe, die er sich anzog, waren allerdings etliche Nummern zu groß. So, als würde heute ein provinzieller Schachspieler sagen, Kasparow sei sein großes Vorbild und schon allein durch diese innere Einstellung mache er spielerisch Fortschritte. Ähnlich könnten auch Lyrik-Zwerge argumentieren und behaupten, sie eiferten Christian Morgenstern nach.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (04.06.13)
Na ja, Erkenntnis ist schon der erste Schritt, aber eben auch nicht mehr. Das darf man nicht vergessen, es folgen noch 1 Millionen Schritte.

 loslosch meinte dazu am 04.06.13:
so in etwa. ich muss jetzt aufpassen, dass ich mich nicht vorführe.

 Bergmann (04.06.13)
Eine gewisse Parallele: Schüler denken oft: Ich mach ja Deutsch LK, also bin ich kompetent ...
ttU

 loslosch antwortete darauf am 04.06.13:
und manche, bestimmte ausgenommen, studieren deutsch, weil sie denken: diese sprache kenne ich schon ... t.t. lo

 ViktorVanHynthersin (04.06.13)
Nicht jeder Selbstdarstellung geht eine Selbsterkenntnis voraus.
Herzliche Grüße
Viktor

 loslosch schrieb daraufhin am 04.06.13:
präzise! lo

 EkkehartMittelberg (04.06.13)
Mit der Auswahl eines Ideals/Idols hat man nur den ersten kleinen Schritt getan. Aber gerade im Internetzeitalter, in dem die Möglichkeiten der Auswahl weitaus größer sind als in der Antike, hat einer, der sich für ein sehr gutes Idol entschieden hat, einen größeren Schritt gemacht als Quintilian mit seiner Entscheidung für Cicero.

 loslosch äußerte darauf am 04.06.13:
das stimmt natürlich. nach der schwarmtheorie muss es nicht immer stimmen.
Graeculus (69)
(04.06.13)
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 loslosch ergänzte dazu am 04.06.13:
ja, das namedropping ... lo
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