Die Warnung

Kurzgeschichte zum Thema Denken und Fühlen

von  Bluebird

Bernd ist wieder da. Er erzählt mir, dass er mal die Karten für mich gelegt hätte. Ich müsse aufpassen. In meiner Nachbarschaft wohne jemand, der es nicht gut mit mir meine. Ich starre ihn an, sage dann: „Bernd, du weißt doch, dass ich von dem ganzen esoterischen Kram nichts halte!“
  Er redet weiter und weiter mit sanfter freundlicher Stimme, und ich beobachte ihn. Ich höre ihm nicht richtig zu. Was spielt der hier für ein Spiel? Will er mich vor sich selber warnen? frage ich mich leicht bestürzt. Er sitzt mir gegenüber, aber ich sehe meist nur sein Profil. Seine Worte und die Körpersprache passen irgendwie nicht richtig zusammen.

Dann gehen wir noch kurz rüber in den anderen Raum, wo mein PC steht. Er will nur kurz seine e-mails checken. Während ich den Computer hochfahre steht er seitlich hinter mir. Dort liegt meine Jeans neben meinem Bett. Eine dumme Angewohnheit, sie dort hinzulegen.
    Kurz darauf darauf reicht er mir die Hand und lächelt freundlich. „Dann mach`s mal gut!“ Ich schließe die Türe hinter ihm. Als ich wenig später ausgehen will und in die Jeans wechsele, merke ich es sofort. Mein Portemonnaie ist verschwunden.


Anmerkung von Bluebird:

Dies ist die Fortsetzung von "Ein seltsames Gefühl" und der Geschichte  liegt - leider - eine wahre Begebenheit zugrunde

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (27.06.13)
"Höre nicht richtig zu" - Das ist entweder Konjunktiv oder indirekte Rede, beides passt hier nicht so richtig, oder?

"Geldbörse" - inzwischen recht altbackene Bezeichnung, die ich kaum noch von jemand höre, der nach 1960 geboren ist... Finde ich.

 Bluebird meinte dazu am 27.06.13:
Ersteres sollte ein bewusst eingesetztes "dynamisches" Stilmittel sein. Gut, ich habe es jetzt erst einmal geändert

Beim zweiten war ich einfach zu faul nachzuschauen, wie man Portemonnaie schreibt -D

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 27.06.13:
Aha!

Es gibt auch noch die Synonyme "Geldbeutel" und "Brieftasche"...

 Bluebird schrieb daraufhin am 27.06.13:
Danke. Aber ich belasse es jetzt bei "Portemonnaie" -D
(Antwort korrigiert am 27.06.2013)
Downtown (46) äußerte darauf am 27.06.13:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Bluebird ergänzte dazu am 27.06.13:
Als "Übender" bin ich dankbar für jede konstruktive Kritik und jeden ernst gemeinten Tipp, auch wenn ich natürlich nicht Alles übernehme. Herr Rotmund hatte schon Recht mit seinem Hinweis auf meine veraltete "Geldbörse" ...
Danke für das Lob, übrigens! -D
(Antwort korrigiert am 27.06.2013)

 Dieter Wal (30.05.21)
"Ein seltsames Gefühl" und "Die Warnung" sind sehr schöne zusammengehörige Erzählungen.

"Bernd ist wieder da. Er erzählt mir, dass er mal die Karten für mich gelegt hätte. Ich müsse aufpassen. In meiner Nachbarschaft wohne jemand, der es nicht gut mit mir meine. Ich starre ihn an, sage dann: „Bernd, du weißt doch, dass ich von dem ganzen esoterischen Kram nichts halte!“"

Ein Kleinganove, der sein Opfer indirekt vor sich warnt. Das hat was. Und sein Gast-Geschenk von Zimbardos "Der Luzifereffekt" halte ich für großzügig, auch wenn er es wahrscheinlich völlig anders sah. Es scheint der Köder für Dich gewesen zu sein, Dich später zu bestehlen. Zimbardos "Der Luzifereffekt" ist mehr als ein Buch.

Kommentar geändert am 30.05.2021 um 10:51 Uhr
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