Zeitkeil

Text zum Thema Fremde/ Fremdheit

von  Nachtpoet

Was war's, das uns trennte ? ... lange bevor
die ritterlichen BeFreier auf unsere Lieder spuckten

und euch bis zum Narziss verbogene Kreuze
auf die blumende Stirn brannten?

... Doch dein Nachtaugenzauber, mit Pupillen aus
schwarzem Amazon,
über edeler Atemflucht, sanftnäsig, Scheue gaukelnd,
jungen Hündchen ähnlich,
deine Salamanderhaut, der Sonne ihr Lieblingsland
schimmernd,
du trugst es wie ein Asbest im Feuer durch
alle
Hass-
dekaden.

Du bist es, an dem wir immer wieder unsere "Schönheit" polierten,
um nur unsere bo(r)nierte Trampelpfadigkeit weiter zu
vererben,
wie ein stummer Fetisch unter blökenden Banausen,
statt uns von deinem Lächeln,
geschöpft
aus dem Fruchtwasser der Zeit, greifen zu lassen mit
Krallen aus Mutterwort und Herzdiamant.

... Ach, edelsanfte Schwester, ich wünschte ich könnte
den Weltwald neu mit dir entdecken, dann würden
wir wieder liederklatschend uns die
Kupferschultern reiben, in duftender
Erde thronen, angstnackt unter
Ahnenbäumen mit Steinchen rollen und
im Mutterbauch des Tages
küsste uns der Klee wach.
Vom Quell deiner Lippen
würden deine eingeschneckten
Grübchen skarabäend blühen.

... Mit dir, umgarnt vom Brackwasser des
Liebesstroms ...
kullern, mit plump-hüpfendem Lachen

von Zärtlichkeitsinsel zu Zärtlichkeitsinsel,
Bauchnabel an Bauchnabel ... hieße ... zu stolpern ...

ins Paradies
zurück ...

Der ewig scharfe Zeitkeil hat,
während man uns immer wieder über die Welt würfelte,
hohe
Misstrauensklippen aufgeFurcht.

... Es fällt uns schwer, sie zu
ebnen ...




ASTRONAUTEN LACHEN UNS AUS !


Anmerkung von Nachtpoet:

Von 2004

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Kommentare zu diesem Text


 Fuchsiberlin (01.07.13)
Das Schöne der Vertrautheit, das gefühlte Leben im Wir, welches sich irgendwann durch innere und/oder äußere Umstände zu einem breiten Fluss ohne Brücke entwickelt. Gegenüber erscheint dann zu vieles fremd...

LG
Jörg

 Nachtpoet meinte dazu am 02.07.13:
Danke Jörg, ja genau, vor allem nach mehreren Generationen ... LG Ralf
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