Chlodwig: Ein Gebet mit Folgen

Anekdote zum Thema Historisches

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
Als der Frankenkönig Chlodwig im Jahre 493 die burgundische Prinzessin Chrodechildis ehelichte, hatte er einen Glücksgriff getan. Die an sich politisch motivierte Heirat entwickelte sich zu einer echten Liebesbeziehung. Und als ein zufriedener Ehemann behandelte er die Bekehrungsversuche seiner katholischen Frau mit einer gewissen Nachsicht. Er hörte gelegentlich zu, sagte wenig und ... blieb seinen eigenen Göttern treu.
    Obwohl sein Erstgeborener trotz katholischer Taufe und Heilungsgebet starb, gab er auch bei der Geburt seines zweiten Sohnes nach und ließ ihn auf die erneute Bitte seiner Frau hin katholisch taufen. Wieder wurde sein Sohn sterbenskrank. Aber diesmal halfen die Gebete seiner Frau und eines Priesters. Er überlebte knapp.

Chlodwig war in jener Zeit ein recht erfolgreicher Feldherr. Aber im Jahre 496 drohte er in der Schlacht gegen die Alemannen zu unterliegen. Er hob seine Augen auf zum Himmel und betete:
„Jesus Christus, ... den man den Sohn des lebendigen Gottes nennt ! .... Dich flehe ich an. Wenn Du mir den Sieg über meine Feinde schenkst, und wenn ich sehe, dass Du so stark bist, wie meine Frau und deine Anhänger behaupten, dann glaube ich an Dich und lasse mich taufen! Ich habe nämlich meine Götter angerufen und sie helfen mir nicht ... Ich werde an dich glauben, nur müsstest du mich vor meinen Feinden erretten.“ ( nach Gregor von Tours)
  Er hatte das Gebet kaum beendet, als der Alemannenfürst tödlich getroffen fiel und die Alemannen zu fliehen begannen. Chlodwig errang an diesem Tag einen großen Sieg und er hielt sein Versprechen. Er ließ sich wenig später taufen.

Dies wurde dann auch die Geburtsstunde des Katholizismus im Frankenreich. Viele "Edle" und auch viele aus dem  allgemeinen Volk nahmen den katholischen Glauben an und ließen sich taufen. Im Gesetzbuch von 763 heißt es dazu im Vorwort:
„Das berühmte Volk der Franken (ist) von Gott selber erschaffen ... zum katholischen Glauben bekehrt (worden)“

Vive la France!


Anmerkung von Bluebird:

Der Wahrheitsgehalt der Geschichte ist quellenmäßig gut belegt

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 Dieter Wal (27.07.13)
Ergreifende Anekdote, die mir sagt, dass sich Siegertypen taufen lassen sollten. Was ich besonders gut finde, ist, dass sie dem Leser die Funktion des Staubsaugers erklärt, ohne minderwertige andere Produkte niederzumachen.
Graeculus (69)
(15.02.16)
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 HarryStraight (26.05.16)
Also wurde Chlodwig von seiner Frau und ihrem hilfreichen Gebet überzeugt - und davon, dass die Alemannen flüchteten nach seinem Versuch an Gott zu beten.
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