Hoffnung im Mondenschein

Gedankengedicht zum Thema Du und Ich

von  Seelenfresserin

Hoffnung brach sich wie Licht,
in tausend schillernde Farben.
Im Meer der Sehnsucht trieb sie dahin,
in ihren Träumen versunken.
Sterne zählend sucht sie dich,
und fand dich im Mondenschein.

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Kommentare zu diesem Text

KoKa_halt (44)
(19.08.13)
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 Dieter Wal (19.08.13)
Molière hat ein vergleichbares Gedicht im kritischen Vollzug so betextet:

Oront. Mein Seel', so spricht ein weiser Mann;
Ich muß Sie deshalb um so höher halten.
Obgleich nur Zeit den Bund vollenden kann,
Bitt' ich Sie, jetzt schon, über mich zu schalten.
Vielleicht kann ich bei Hof gefällig sein;
Man weiß, daß ich beim König etwas gelte,
Daß er mein Urteil schätzt ganz ungemein
Und auf den besten Fuß sich mit mir stellte.
Kurzum, ich werd' in Ihrem Dienst nicht ruhn,
Und da Ihr Geist mit großer Feinheit richtet,
Bitt' ich, mir gleich vertraulich kundzutun,
Ob ein Sonett, das ich heut früh gedichtet,
Veröffentlicht zu werden sich verlohnt.

Alcest. Mein Herr, erlassen Sie mir das. Nur schlecht
Taug' ich dazu.

Oront. Weshalb?

Alcest. Ich bin gewohnt,
Aufrichtiger zu sein, als manchem recht.

Oront. Grad das verlang' ich; ja, ich müßt' es rügen,
Nachdem ich Sie ersucht um klaren Wein,
Wenn Sie mir irgend etwas unterschlügen.

Alcest. Da Sie darauf bestehen, mag's denn sein.

Oront. »Sonett« ... 's ist ein Sonett. – »Hoffnung ...«
Es geht
Auf eine Dame, die mein Hoffen weckte.
»Hoffnung ...« Die Verse sind nicht langgestreckte,
Nein, kurz und zart und leidenschaftdurchweht.

Alcest. Wird sich ja zeigen.

Oront. »Hoffnung ...« Auch den Stil
In leichten Fluß zu bringen war mein Ziel;
Und geben Sie auch auf den Ausdruck acht.

Alcest. Wir werden sehn.

Oront. Und halten Sie im Sinn:
Ich schrieb's in einer Viertelstunde hin.

Alcest. Nur zu; die Zeit kommt hier nicht in Betracht.

Oront (liest) . »Hoffnung, auch wenn sie dazu frommt,
Den Schmerz auf Stunden zu verscheuchen,
Sag, Phillis, muß sie nicht entfleuchen,
Wenn niemals die Erfüllung kommt?«

Philint. Ein reizender Beginn, ich muß bekennen.

Alcest (leise zu Philint) . Wie? Haben Sie die Stirn, das schön
zu nennen?

Oront. »Du würdest, wenn du wahr mich liebst,
Weit besser dein Gefühl verstecken;
Was soll dein loses Spiel bezwecken,
Wenn du mir nichts als Hoffnung gibst?«

Philint. Geschmack und feine Lebensart im Bund!

Alcest (leise zu Philint) . O Schmeichlerbrut! Sie loben diesen Schund!

Oront. »Und soll ich harren stets und werben
Im Banne deines Angesichts,
So werd' ich in Verzweiflung sterben.
Was hilft ein bloßer Strahl des Lichts?
Die Hoffnung, Phillis, geht in Scherben,
Wenn man nur hofft und weiter nichts.«

Philint. Am Schluß der Tonfall ist ganz unerreicht.

Alcest (leise für sich) . Die Pest in deinen Tonfall, Galgenstrick!
Fielst du doch selbst und brächst dir das Genick!

Philint. Nie hört' ich Verse von so zartem Duft.

Alcest (leise für sich) .
Potz Blitz!

Oront (zu Philint) . Sie schmeicheln; glauben Sie vielleicht ...

Philint. Ich schmeichle nicht.

Alcest (leise für sich) . Was tust du sonst, du Schuft!

Oront (zu Alcest) . Doch Sie, mein Herr, Sie kennen mein Verlangen,
Ich bitte, reden Sie ganz unverblümt.

Alcest. Das ist und bleibt ein mißlich Unterfangen;
Denn seinen Geist hört jeder gern gerühmt.
Doch als ein Herr – den Namen nenn' ich nicht –
Mir neulich Verse gab von eigner Mache,
Da sagt' ich ihm, es sei des Weltmanns Pflicht,
Daß er den Dichterkitzel überwache,
Sagt' ihm, zu zügeln sei der starke Trieb,
Der laut mit solcher Kurzweil prangen wolle,
Und wer geschäftig zeige, was er schrieb,
Der spiele keine neidenswerte Rolle.

Oront. Ist dieser Worte Zweck, mir auszusprechen,
Ich sei zu tadeln, wenn ...

Alcest. Das sag' ich nicht.
Doch jenem sagt' ich, daß ein frostiges Gedicht
Den guten Ruf verdirbt und lästig fällt,
Und daß man durch zur Schau getragne Schwächen
All seine Tugenden in Schatten stellt.

Oront. Sie finden also mein Sonett nicht gut?

Alcest. Das sag' ich nicht. Doch jenem macht' ich klar,
Daß grad in unsrer Zeit die Schreibewut
Schon vielen wackren Leuten schädlich war.

Oront. Soll das auf mich und meine Schriften passen?

Alcest. Das sag' ich nicht. Doch jenem sagt' ich frei:
Wer zwingt Sie denn zur Reimerei?
Und wer, beim Teufel, gar zum Druckenlassen?
Verzeihlich ist nur dann ein schlechtes Buch,
Wenn der Verfasser nagt am Hungertuch.
Bestehn Sie die Versuchung wie ein Mann,
Auf offnem Markt dergleichen auszukramen,
Und setzen Sie den guten Namen,
Den Sie bei Hofe haben, nicht daran,
Nur um aus gierigen Verlegerhänden
Als trauriger Poet hervorzugehn. –
So ließ ich damals meine Mahnung enden,

Oront. Sehr wohl, sehr wohl; ich glaube zu verstehn;
Indessen das Sonett, das ich gedichtet ...

Alcest. Nun – bergen Sie's im stillen Winkel nur!
Nach schlechten Mustern hat es sich gerichtet,
Und jedes Wort darin ist Unnatur.
Was für ein Bild: »Auf Stunden zu verscheuchen«,
Und darauf reimt sich: »Muß sie nicht entfleuchen«!
Und dann erst dieses »Dein Gefühl verstecken«
Und ein so plumper Ausdruck wie »bezwecken«,
Und endlich gar: »Die Hoffnung geht in Scherben,
Wenn man nur hofft und weiter nichts.«
All dieser gleißend aufgeputzte Kram
Trägt nicht der Wahrheit redlich offne Züge,
Ist nur Getändel und gespreizte Lüge,
Die nie den Sprachklang der Natur vernahm.
Ich wünsche statt so falscher Poesie
Die Derbheit unsrer Väter mir zurück,
Und höher als ein heutig Meisterstück
Stell' ich ein altes Volkslied; hören Sie!

»Und gäbe der König Heinrich mir
Seine große Stadt Paris
Und wollte haben, daß ich dafür
Meine Herzallerliebste verließ',
Ich spräche: König Heinerich,
Behalte dein Paris für dich,
Und ich, juche, behalte fein
Die Herzallerliebste mein.«

Der Reim ist kunstlos und die Sprache schlicht;
Doch fühlen Sie nicht selbst, daß solche Klänge
Mehr wert sind als geschraubtes Wortgepränge,
Weil hier ein ehrliches Empfinden spricht?

»Und gäbe der König Heinrich mir
Seine große Stadt Paris
Und wollte haben, daß ich dafür
Meine Herzallerliebste verließ',
Ich spräche: König Heinerich,
Behalte dein Paris für dich,
Und ich, juche, behalte fein
Die Herzallerliebste mein.«
Man fühlt, der war verliebt, der dies erdacht.

(Zu Philint, welcher lacht)

Ja, sagen Sie's den dichtenden Bekannten,
Daß mir dies mehr gefällt als ihre Pracht
Von lauter falschen Diamanten.

Oront. Doch meine Verse sind deshalb nicht schlecht.

Alcest. Sie haben Gründe, das zu glauben;
Doch meiner Gegengründe gutes Recht
Zu wahren müssen Sie mir schon erlauben.

Oront. Zum Glück werd' ich von andern mehr geachtet.

Alcest. Weil andre heucheln, und das tu' ich nicht.

Oront. So haben Sie vielleicht den Geist gepachtet?

Alcest. Das hätt' ich sicher, lobt' ich Ihr Gedicht.

Oront. Ich kann Ihr Lob getrost entbehren.

Alcest. Wird Ihnen auch nichts andres übrig bleiben.

Oront. Nur wüßt' ich gern, ob Sie imstande wären,
In Ihrer Art was Ähnliches zu schreiben.

Alcest. Wahrscheinlich mach' ich's ebenso verfehlt,
Nur daß ich's dann beileibe niemand zeige.

Oront. Sie sind von einem Selbstgefühl beseelt ...

Alcest. Dann suchen Sie bei Andern Lorbeerzweige!

Oront. Mein kleiner Herr, Sie sind ein wenig keck.

Alcest. Mein großer Herr, das paßt zu meinem Zweck.

Philint (tritt zwischen beide) ». Ich bitte, meine Herrn, das führt
zu weit!

Oront. Ich gehe, da ich doch das Spiel verliere.
Mein Herr, ich bin Ihr Diener allezeit.

Alcest. Und ich, mein Herr, bin allezeit der Ihre.


 Menschenfeind

 TrekanBelluvitsh (19.08.13)
Eine schöne Vorstellung. Da ist es schon fast gleich, ob sie war oder erdacht ist.

 susidie (20.08.13)
Gefällt mir gut, eindringlich gefühlt. Gruß von Su :)
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