Herausforderung

Stanze zum Thema Abgrund

von  Isaban

Alles, was so schön verboten
ist, lässt mich das Leben spüren;
Rausch um Rausch und wilde Zoten,
ja, ich lasse mich verführen,
falsche Freunde und die toten
Heiligtümer anzurühren!
Wenn es Gott gibt, glaube ich,
nimmt er sich bald Zeit für mich.

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Kommentare zu diesem Text

Nimbus (38)
(16.09.13)
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 larala (16.09.13)
Das glaube ich auch. Mit einem Seufzer. ;)

 niemand (16.09.13)
Bei "verboten" komme ich immer ins Nachdenken, denn
es gibt durchaus sinnvolle Verbote, hierbei denke ich an diverse Gesetze (die ja auch Verbote sind) welche Schwächere schützen und ein Miteinander nicht nur erleichtern, sondern erst lebensfähig machen.
Und grade bei dem Wort "Rausch" müsste man differenzieren, denn auch Mörder erleben einen Rausch.
Ich nehme jedoch an, dass hier im Gedicht die harmlosen und andere nicht schädigenden Räusche gemeint sind,
die sich jedoch aus einer Art Bigotterie "verbieten" und auf deren Verbote man durchaus verzichten könnte
und es gibt natürlich auch gesellschaftliche Tabus, die man durchaus anzweifeln und angreifen kann.
In diesem Zusammenhang gefällt mir Deine Stanze:
Ich kann alles, was anderen nicht schadet, tun
auch wenn es manchem nicht gefallen sollte:
Eine "Konn-Stanze" ... im Sinne von "ich konn dös"
Mit herzlichen Grüßen, Irene

 Irma (17.09.13)
Du hast dich hier verführen lassen, dich an der strengen Stanzenform (Hebungszahl, Wechsel zwischen männlichen und weiblichen Kadenzen, Jambus) zu vergehen.

Doch gerade indem du an diesen "toten Heiligtümern" rührst, belebst du sie. Es ist eine große "Herausforderung", sich ins enge Korsett einer Versform zu fügen und dieses dennoch gezielt und gekonnt zu sprengen.

Für manch einen selbsternannten Gott mag das jedoch verboten sein und könnte als "Herausforderung" gesehen werden, sich bald Zeit für dich zu nehmen. Das wäre sogar wünschenswert, denn es lohnt sich immer wieder, sich mit deinen Gedichten zu befassen!

LG Irma
(Kommentar korrigiert am 17.09.2013)

 niemand meinte dazu am 18.09.13:
Ach, Irmchen, dieses ganze übertriebene Gerede von
dem was man darf oder auch nicht (formal betrachtet) kann schon manchmal anöden. Das ist doch die reinste Fachsimpelei und macht ein Gedicht weder besser, beim Nicht-Gelungensein, noch beim Gelungen-Sein schlechter. Ich könnte das jetzt mit dem Kleider-Nähen vergleichen. Nur zwei Schneiderinnen werden sich über Kreuzstich
und andere Stiche leidenschaftlich unterhalten wollen,
für den Kleiderkäufer/Modefreund kann ein KLeidungsstück noch so viele exakte Kreuzstiche, oder Saum-Kettelungen haben, wenn es jedoch bieder und langweilig ist, als Großes und Ganzes, kauft den Krempel eh keiner.
Wenn es keinen Pfiff, oder guten Inhalt hat, wird auch ein Gedicht durch Regel-Besessenheit auch nicht besser und lesenswerter und dem Leser letztlich wurscht sein.
Hierüber werden sich wahrscheinlich auch nur die Regelfreunde gerne und leidenschaftlich austauschen wollen, alle anderen werden sich wohl eher auf den Inhalt etc. werfen. Was ich schreibe ist nicht gegens Gedicht
gerichtet, nur dieses "manch ein selbsternannter Gott"
hat mich hierzu herausgefordert. Diese Regel-Manie kann einem schon auf den Saum gehen.
Nichts für ungut und liebe Grüße, Irene

 Irma antwortete darauf am 20.09.13:
Liebe Irene, ich glaube, du hast mich irgendwie falsch verstanden. Ein exakt genähtes, aber stinklangweiliges Kleid gefällt sicherlich niemandem. Aber ein schief und absolut stümperhaft genähtes mit offenem Saum wohl auch nicht. Wer jedoch die Nähkunst perfekt beherrscht und dann an genau der richtigen Stelle jene auffällige Ziernaht zu setzen weiß, die dem Kleid erst den richtigen Pfiff gibt, macht extravagante Mode wie ich sie mag. Mehr habe ich eigentlich nicht gesagt. Liebe Grüße zurück, Irma
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