Alltagsgift.

Text zum Thema Du und Ich

von  SunnySchwanbeck

Am nächsten Morgen sagtest du mir ich sei so weit entfernt von dir. Und ich dachte, man, ich war noch nie jemandem näher. Du kochtest Kaffee und hast dich auf den Balkon gesetzt und ich war irgendwo zwischen Umzugskartons auf der Suche nach Erinnerungen und dem Grund für deine Kälte. Und ich dachte mir, verdammt, ich streite mich lieber den ganzen Tag mit dir als eine andere zu küssen. Und du dachtest an deinen Bafög Antrag und an das Geld das wir nicht haben. Dass wir Gestern so kurz davor waren uns und unser Leben zu dem Sperrmüll vor der Tür zu stellen ist Heute nur noch als bitterer Nachgeschmack übrig. Ich ging auf den Balkon und legte meine Arme um dich. Du sagtest ich rieche nach Alkohol und ich sagte, dass ich dich liebe.

Geh duschen. Ja. Ich werde gleich zur Arbeit gehen. Darf ich auch was vom Kaffee? Klar.

Als du gingst brach ich heimlich zusammen und machte Tocotronic an. Ich fand deinen Lippenstift unter dem Bett und nahm den Verschluss ab. Ob dort noch Partikel deiner Lippen dran sind? Jedenfalls mehr als auf meinen. Der letzte Kuss war von Flüchen geschwängert und endete in einem Krieg zwischen Kissen und Laken. Ich schrieb auf ein großes Blatt Papier deinen Namen und ging ins Schlafzimmer. Legte es aufs Kissen und mich dazu. Wenigstens so sind wir vereint, an Tagen an denen du dich auf einmal schminkst bevor du das Haus verlässt. Und ich denke mir, scheisse, wieso legt sie für mich nie Make up auf? Und mir kommt dieser Satz in den Sinn. "Frauen verlieben sich in das was sie hören und Männer in das was sie sehen, deshalb Lügen Männer und Frauen Schminken sich."  Als ich dich das erste mal ungeschminkt sah musste ich dich einfach küssen und als ich dich da erste mal anlog flog eine Tasse nach mir. Hassen kann man nur wenn man vorher wirklich lieben konnte, das ist der Grund weshalb ich noch hier bin. Weil es mir zeigt dass du einmal lieben konntest.

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Kommentare zu diesem Text

GabrielSiegmann (35)
(27.09.13)
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