Nacht über Viernheim

Kurzgeschichte zum Thema Romantik

von  RainerMScholz

Ihre Lippen wölbten sich den seinen entgegen, verfehlten sie und lutschten feucht sein Kinn hinab, arbeiteten sich von der Narbe unter seiner Unterlippe, die von einem ungewollten Zusammenprall mit dem Straßenbelag in der Vergangenheit herrührte, nach oben und umsaugten schwer atmend seine Nasenflügel. Ihre weiche breite Zunge benetzte ausgiebig seine Atemöffnungen, er keuchte ein wenig beklommen stoßweise säuerlich durch den Mund. Sie löste sich von seinem Gesicht, angelte mit der Zungenspitze vergeblich einen Speichelfaden in ihren Mund, der von seiner Nasenspitze zu ihrer Wange reichte, wischte sich die Lippen mit dem Handrücken und nahm einige tiefe Schlucke aus der Bindingbierflasche. Sie hatten sich auf der Party kennengelernt und waren dann zu ihm gegangen, weil er , wie er ihr blumig verdeutlicht hatte, noch Getränke im Kühlschrank zu stehen hatte.
Willst du `mal anfassen, fragte sie. Anita nestelte unter ihrem halbaufgeknöpften Hemd an ihrem BH und nahm die linke Brust heraus, versuchte zu lächeln und griff Stefan in den Schritt. Überrascht versuchte der ein wenig abzurücken auf dem Sofa, während er gleichzeitig nach ihrer nackten Brust langte. Die linke Hand an seinem Penis, versuchte sie mit der rechten die Flasche zu ergreifen, schaffte das auch, lächelte, vielmehr grinste, trank und fiel dann nach der Seite um. Sein Penis glitt aus ihrer Handmulde und erschlaffte, ihre linke Brust hatte er noch im Griff.
Anita schien zu schlafen und Stefan zündete sich eine Zigarette an. Was sollte er jetzt tun. Seine unvollendete Erektion lugte aus der Hose. Er trank einen Schluck. Und überlegte scheinbar. Stefan sah Anita an. Ihre roten Lippen waren sanft geschwungen, nahezu vollkommen gebogen, wie verzaubert. Speichelbläschen bildeten sich in dem Mundwinkel der Wange, mit der sie auf der Seite lag. Ihre Brust schien fahlweiß zu lumineszieren, der violette Nippel stand ein wenig ab, als fröre sie, wirkte irgendwie zerkaut und gebraucht und benutzt. Was sollte er tun. Er versuchte sie an der Schulter wachzurütteln, erst sanft, dann etwas heftiger, er tätschelte ihre Wange, doch Anita schlief. Sie schnarchte ein wenig, grunzte leise. Stefan hielt ihr die Nase zu. Vergeblich. Er nahm noch einen Schluck Bier und drückte die Zigarette im überquillenden Aschenbecher aus. Seine Finger knöpften zitternd die restlichen Knöpfe ihrer zerknautschten Bluse auf und beförderten auch die andere Brust aus dem Büstenhalter. Dann lugte er Anita ins Gesicht, drängte seine Hand zwischen ihre Beine und begann dort ungeschickt zu manipulieren. Anita schnarchte kurz auf, machte ansonsten aber keine Anstalten, auf seine Avancen einzugehen. Scheiße, dachte Stefan. Das hatte er sich auf der Party noch anders vorgestellt, als sie dort in der Ecke gestanden waren, geknutscht und gefummelt hatten, geliebäugelt und gekichert. Er nahm seinen schlaffen Penis in die Faust und arrangierte sich mit ihm vor ihrem Gesicht. Er streichelte die leckende Eichel seines Penis´ mit dem Daumen und knetete sacht ihre Brustnippel, bekam sie jedoch nicht richtig zu fassen, da ihre Brüste in der Seitenlage einigermaßen flach dahingestreckt lagen. Anita schnaufte, ein kleiner Popel zeigte sich an einem Nasenloch.
Stefan rubbelte. Er drückte seinen immer noch schlaffen Pimmel an ihre Lippen, hatte aber ein wenig Angst vor einer unkontrollierten - oder kontrollierten - Reaktion ihres Gebisses. Anita schnarchte stattdessen wieder leise traumselig oder bewusstlos vor sich hin. Er befummelte ihre Schenkel. Die schienen ganz schön voluminös zu sein, wie sie sich dort wie zwei tote Tümmler aneinander pressten. Draußen dämmerte es.
Stefan rubbelte noch ein wenig an seinem Penis herum, gab es dann auf und machte den Laden wieder zu, ging zum Kühlschrank, nahm sich ein Bier und schaltete den Fernseher an. Frühstücksfernsehen. Anita schlief tief und fest. Er hatte ihr sogar eine Decke übergeworfen. Aber zuerst hatte er noch einmal ihre Brüste gestreichelt und vergeblich versucht, ihr einen Zungenkuss zu geben, der dann zu einem Lippenkontakt mit ihrer Wange abgeebt war. Als die Wetternachrichten kamen, schaltete Stefan ab.
Von fern hörte er das Autobahnkreuz rauschen.


© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (10.10.13)
Das Autobahnkreuz kenne ich aus eigener Anschauung, ich fahre oft von Heidelberg nach Weinheim... Das nur am Rande.

 RainerMScholz meinte dazu am 10.10.13:
Durch diese hohle Gasse musste wohl jeder schon einmal.
Gruß und Dank,
R.
mannemvorne (58) antwortete darauf am 10.10.13:
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mannemvorne (58) schrieb daraufhin am 10.10.13:
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Gringo (60)
(10.10.13)
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 RainerMScholz äußerte darauf am 11.10.13:
Wie, im Kopf?!
Gruß und grinsenden Dank,
R.
mannemvorne (58)
(10.10.13)
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mannemvorne (58) ergänzte dazu am 11.10.13:
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 RainerMScholz meinte dazu am 11.10.13:
Manchmal guckt er auch wohin er will, das hat man nicht immer in der Hand.
18? Ich dachte, ich warte `mal, bis die zensurale Bigotterie zuschlägt, oder jemand feststellt, was und wie auf den Schulhöfen wirklich gesprochen wird, natürlich ohne Ahnung zu haben, aber wer hat die schon.
Gruß und Dank in Zentrum des Navigators, Mannheim,
R.
mannemvorne (58) meinte dazu am 20.04.15:
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 RainerMScholz meinte dazu am 20.04.15:
Duschszene bei Psycho (in Viernheim)?
Mama lässt grüßen,
R.
mannemvorne (58) meinte dazu am 20.04.15:
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 RainerMScholz meinte dazu am 20.04.15:
Den linken Typ kenn´ ich, ein ehemaliger Boxer (aus Viernem?). Wie hieß der gleich? Und die Dame rechts? Seine Verlobte?
mannemvorne (58) meinte dazu am 20.04.15:
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