Etwa 56 n. Chr auf seiner dritten Missionsreise verspürte Paulus den starken inneren Drang nach Jerusalem zum jüdischen Passahfest zu reisen. Er hat ein göttliches Reden vernommen: „dass Fesseln und Drangsale auf mich warten!“ Und er fügte hinzu: „Aber darauf nehme ich keine Rücksicht. Mein Leben ist mir auch selbst nicht teuer, wenn es gilt meinen Lauf mit Freuden zu vollenden.“ Er reiste also, wenn man so will, todesmutig nach Jerusalem, mitten hinein in das Zentrum des Judentums.
Und so kam es dann auch, wie es kommen musste oder sollte. Am siebten Tage des Passahfestes lehrte Paulus öffentlich im Tempel und es kam zum Streit mit anwesenden Juden und zu einem heftigen Tumult. Nur das beherzte Eingreifen einer römischen Wachmannschaft rettete ihm das Leben.
Allerdings wurde Paulus gefangen genommen und es kam in der Folge zu einer zweijährigen Untersuchungshaft in Caeserea. Nach einer Anhörung vor dem Statthalter Festus und dem jüdischen König Agrippa wurde er nach Rom überstellt. Dort sollte der Kaiser über ihn entscheiden.
Gemäß der Apostelgeschichte kam er auch nach manchen Schwierigkeiten dort wohlbehalten an. Er wurde unter Hausarrest gehalten, aber: „nahm alle auf, die zu ihm kamen und lehrte ... von dem Herrn Jesus Christus mit aller Freimütigkeit und ungehindert.“ Man geht davon aus, dass er dann im Jahre 64 n. Chr., wohl auf Geheiß von Kaiser Nero (Stichwort: Christenverfolgung) öffentlich enthauptet worden ist.
In seinem letzten Brief an seinen Lieblingsschüler Timotheus schrieb er: „Denn ich werde schon geopfert und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt.“ Am Ende seines Lebens schien er wirklich mit sich im Reinen zu sein und sich auf den Himmel zu freuen: „Von nun an liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, die mir der Herr, der gerechte Richter ... an jenem Tage zuerkennen wird.“
Anmerkung von Bluebird:
Folge 11 einer historischen Darstellung des Christentums