Sind wir alleine im Universum?

Ballade zum Thema Sinn/ Sinnlosigkeit

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)

Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschenkind, dass du sich seiner annimmst? (Psalm 8,5)
Letztens hörte ich im Radio ein Interview mit einer Astrophysikerin. Nun, ich verstehe nicht allzu viel von diesen Dingen. Aber eine Äußerung ist mir hängengeblieben: „Bei der Erforschung des Weltalls bekommen wir einen immer größeren Einblick in die zugrundeliegenden Gesetzmäßigkeiten. Es ist faszinierend, dass wir mehr und mehr Geschehnisse vorhersagen können, die dann auch wirklich eintreffen.“
  Es ist nun mal so, dass Gesetze eigentlich einen Gesetzgeber voraussetzen. Der berühmte französische Philosoph Voltaire (1694-1778) hat dies einmal folgendermaßen auf den Punkt gebracht:

„Angesichts der erkennbaren Gesetzmäßigkeiten des Lebens ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass es einen Urheber dieser Gesetzmäßigkeiten geben muss."
Aber eben jener Voltaire hielt es für eine absurde Vorstellung, dass sich der Schöpfer des Universums um menschliche Einzelschicksale kümmern würde. Warum sollte er das tun?

Aber genau das behauptet der Psalmist. Er betrachtet den Himmel und erkennt die Größe Gottes. Und eigentlich ist es für ihn unbegreiflich, dass sich dieser Gott um so ein winziges Schicksal eines Menschen kümmert. Und doch entspricht genau das seiner persönlichen Erfahrung.
    In dem bekannten Gospellied "He`s  got the whole world in his hands“  kommt genau dieses Staunen zum Ausdruck. Einerseits lenkt ER „Wind und Regen“ …, aber Er kümmert sich „auch um die kleinen Babys!“ Und um jedermann und jedefrau!

Es frage mich bitte niemand, wie ER das denn hinbekommt, sich gleichzeitig um das Universum und dann auch noch um jedes Einzelschicksal zu kümmern. Ich weiß es nicht! Aber die Gesetzmäßigkeiten des Universums lehren mich, dass es einen Urheber geben muss. Und meine persönlichen Erfahrungen beweisen mir, dass ER sich auch um so ein winziges, nichtiges Leben wie das meinige kümmert.


Anmerkung von Bluebird:

1 hier
2 hier

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(07.11.13)
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 Bluebird meinte dazu am 07.11.13:
Der "unbewegte Beweger" des Aristoteles  hier

"Wenn Gott ohne Ursache existieren kann, warum dann nicht auch das Universum?" Das Universum ist Materie, Gott ist Geist! Materie können wir beurteilen ,aber Geist entzieht sich vielleicht unserer Beurteilung. Aber ich gebe zu, da komme ich an meine Grenzen!

 Bluebird antwortete darauf am 07.11.13:
Im Universum existieren erkennbare Gestzmäßigkeiten
Es entspricht unserem normalen gesunden Menschenverstand, dass erkennbare Gesetze auf einen Gesetzgeber schließen lassen.
(Antwort korrigiert am 07.11.2013)
Graeculus (69) schrieb daraufhin am 07.11.13:
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Graeculus (69) äußerte darauf am 07.11.13:
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 Bluebird ergänzte dazu am 07.11.13:
Naturgesetze! Gesetzmäßigkeiten in der Natur, meinte ich natürlich
(Antwort korrigiert am 07.11.2013)
(Antwort korrigiert am 07.11.2013)
Graeculus (69) meinte dazu am 07.11.13:
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 Bluebird meinte dazu am 08.11.13:
Wer ist "man"?
Graeculus (69) meinte dazu am 08.11.13:
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 Dieter Wal meinte dazu am 11.11.13:
"Auf Gott bezogen, beweist dieses Gesetz allerdings zu viel, denn wenn Gott existiert, muß es gemäß Kausalgesetz auch eine Ursache für Gott geben.
Suspendiert man an dieser Stelle das Kausalgesetz (Gott existiert, hat aber keine Ursache), so muß man erklären, warum man es nicht schon an der vorangegangenen Stelle suspendiert: bei der Gesamtheit des Universums.
Wenn Gott ohne Ursache existieren kann, warum dann nicht auch das Universum?
Irgendetwas muß ohne Ursache existieren, oder die Kette der Ursachen ist unendlich, d.h. hört auch bei Gott nicht auf."

Isaac Luria abstrahierte und transzendierte die bibl. Schöpfungsgeschichte, lange bevor die Astronomie entstanden war, indem er ein Modell entwarf (Kabbalistischer Lebensbaum; die Erschaffung der Welt aus dem Nichts.), welches Seiendes und Nichtseiendes in bestimmten Phasen der Gestaltwerdung am Beispiel des Lichtes sich entwickeln ließ.

Schopenhauers Kritik wird hier der Boden entzogen. Da weder Schopenhauer sich mit Lurias Modell auseinandersetzte, geschweige denn von ihm Notiz nahm (Kabbala war damals eher selten zu dt. Philosophen vorgedrungen), noch Luria Schopenhauer aus chronologischen Gründen nicht kannte, blieben beide Denker wechselseitig unbefruchtet. Schade, aber vielleicht auch gut, wenn man den pessimistischen und glänzend stilistischen Schopenhauer mag, der mit Luria wohl völlig anders oder überhaupt nicht über solche Themen gearbeitet hätte.
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