Tränen auf schwarzem Sand

Bild zum Thema Erinnerung

von  Fuchsiberlin

Schattenhände greifen in Wunden, verhindern ein Vernarben. Nicht jedes Grab wird zugeschaufelt. Wie tief können Tränen in den Erdboden eindringen?

Ich schreie mich in ein anderes Bild. Finde mich in einem neuem Schwarz wieder. Zeit verschwindet im Sand. Doch die Bilder haften am Grabstein. In meinen Händen fühle ich mehr als nur den Sand.

Du wirfst mir die folgenden drei Worte zu: "Frohes neues Jahr." Ich fange diese nicht auf. Dein Lachen sehe ich nicht, so wie du meine getrockneten Tränen optisch nicht wahrnehmen kannst. Du denkst an Geburt, ich an Beerdigung.

Ich will jetzt allein sein. Allein mit meinen Erinnerungen.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (01.01.14)
"Schattenhände greifen in Wunden, verhindern ein Vernarben.
Eigentlich ist damit schon alles gesagt...
"Du denkst an Geburt, ich an Beerdigung.
Ich glaube, ich kenne das... obwohl... woher will ich wissen, was der andere denkt und fühlt? Vielleicht ist seine Geburt ja nur der Anfang meiner Beerdigung. Und überhaupt: Woher will ich wissen, was ich denke und fühle.

Ein schöner kleiner Text, der an schmerzliches Gestern erinnert... wo auch immer das liegen mag...

 Fuchsiberlin meinte dazu am 01.01.14:
Wissen wie ein anderer denkt und fühlt, vielleicht glaubt man dies manchmal, und doch bedeutet Glaube nie Wissen. Woher will ich wissen, welche Gedanken mich morgen begleiten und was ich empfinde, und überhaupt, wie dies in den nächsten Minuten ausschaut. Wer weiß dies schon...

Das Heute ist morgen schon ein gestern, dennoch begleitet es einen in der Gegenwart unter Umständen, mehr oder weniger...

LG
Jörg
Koka† (46)
(01.01.14)
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 01.01.14:
Voll depri!

Stellt dies ein Problem für Dich dar?

Wenn du nicht siehst, wie traurig ich bin, dann will ich auch nicht, dass du mir ein frohes Neues zurufst.

Es ist Deine Interpretation dieser Aussage, kein Problem. Jedoch als Autor kann ich Dir nur schreiben: Du liegst mit Deiner Interpretation daneben.

Was für ne Nullnummer, geh sterben!

Erläutere mal bitte die "Nullnummer" und das "Geh-sterben".

Bin mir sicher, der Autor des ganzen Dramas ist viel witziger

Du kennst den Autor nicht, oder besitzt Du hellseherische Fähigkeiten?

Der Titel ist schon ein Hinweis auf die Depristimmung des Textes

Zustimmung. Dann konnte ich die Stimmung gut beschreiben.

PS: Ich mag übrigens keine Milch mit Honig.
Koka† (46) schrieb daraufhin am 01.01.14:
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 monalisa (01.01.14)
Tut mir Leid, aber, so wie das da oben 'prangt' ist es für mich nicht empfindbar, das ist so dick aufgetragen, dass ichs schon fast als Hohn wahrnehme. Naja, du wirst mich für diese meine Wahrheit nicht lieben - muss ja nicht sein. Es gibt genügend andere, die dir ihre Wahrheit, Lob und Zustimmung, spenden.
Es tut wahrscheinlich sogar weh; nicht deshalb, mit dieser Absicht schreibe ich es - und doch: ich erinnere mich an meine Anfänge, da waren es die Unbequemen, die mich weitergebracht haben.

Aber diesen Satz finde ich richtig, richtig gut:
Ich schreie mich in ein anderes Bild.
Ja, schrei dich in ein anderes Bild! Hör dir selbst dabei zu; vergiss, was du über Schmerz und Trauer gehört hast, was du meinst zu wissen. Komm dir selbst auf die Spur!

Liebe Grüße,
mona

 Fuchsiberlin äußerte darauf am 01.01.14:
Wir Menschen nehmen Gelesenes, Gehörtes, Gesehenes und auch den Menschen an sich, das eigene Ich und den anderen, unterschiedlich wahr. Dabei unterscheiden uns oftmals die Emotionen und Gedanken von einander.

Du schreibst ehrlich, wie dieser Text auf Dich wirkt, und so sollte dies auch sein. Emotional und gedanklich. So ist es gut wie es ist. Eine kosmetische Lüge nützt keinem, weder dem Lügner noch dem Angelogenen.

Man muss nicht nur von der Trauer und vom Schmerz gehört haben, denn man durchlebt diese emotionalen Zustände auch mehr oder weniger. Und dann weiß Mensch auch, wie es sich für ihn selbst anfühlt. Dennoch kann man daraus dann nicht schließen, dass ein anderer dies automatisch in der gleichen Art und Weise empfindet, erlebt und durchlebt. Ich kenne den Schmerz und die Trauer, so wie es bei bei jedem anderen, wenn nicht gestern, dann heute, oder morgen oder vielleicht übermorgen, der Fall war/ist oder sein wird.

Unsere Spuren unterscheiden sich von einander, so wie es bei unseren Wegen der Fall ist. Menschlich, denn wir sind Individuen.

Liebe Grüße
Jörg
(Antwort korrigiert am 01.01.2014)
P. Rofan (44)
(01.01.14)
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 Fuchsiberlin ergänzte dazu am 01.01.14:
Oder Valium?

LG
Jörg
janna (66)
(01.01.14)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 01.01.14:
Ich vermute, Du hast dann auch die Antwort an mona gelesen. Denn die möchte ich ungern wiederholen, dann müsste ich mich fast selbst zitieren, und das konmmt blöd rüber.

Die von Dir beschriebenen Rechtschreibfehler korrigiere ich entsprechend.

Ich substantivierte die gesprochene Aussage "Frohes-neues-Jahr" (...warf mir ein ... zu) Ich bin mir dennoch nicht sicher, ob meine Schreibweise korrekt ist, auch wenn ich solche substantivierten Aussagen in dieser Form schon entdeckte. Doch wer weiß, ob diese in ihrer Schreibweise korekt sind. Ich verändere diesen Satz auch gleich.

Ich danke Dir für die Hinweise.

Frohes neues Jahr, denn ein Jahr besteht ja zum Glück aus 365 Tagen;)

Liebe Grüße
Jörg
(Antwort korrigiert am 01.01.2014)
Metulskie (32)
(25.01.14)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 25.01.14:
Dass Du Dich wunderst über Leute, die "sowas auch noch empfehlen", das klingt für mich so, als wenn Du nur Deinen Teller für den richtigen (oder schönsten?) hälst, und nicht gerne über den Tellerrand blickst, denn: Geschmäcker sind so verschieden, wie wir Menschen es sind. Menschen beurteilen einen Text teilweise unterschiedlich oder auch einmal gegensätzlich. Menschlich.

Ich danke Dir für Deine ehrliche Meinung. Mehr schreibe ich dazu nicht, denn für meinen Text werde ich mich nicht rechtfertigen.
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