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Swane 

Der Drachen von Dornfels

Erzählung zum Thema Magie

von  Mehrmeerland

Es war einmal,
lang ist es her
oder auch nicht,
gar nicht weit weg...



Der Drachen breitete seine Flügel aus. Von der einen Spitze zur anderen maßen sie fast 100 Ellen. Stolz wölbte sich seine Brust und seine goldgelben Augen funkelten. Seine Schuppenhaut schützte ihn, denn sie war hart und verwachsen. Das Blut vieler tapferer Ritter klebte daran, aber wie sollte es auch anders sein, schließlich war er ein Drachen und er war uralt. Schon seit der Mensch das erste Schwert geführt hatte, beherrschte er das Tal. Er war hier der Herr und Meister, auch weil er einen Rückzugsort hatte. Es war eine Burg, die Burg, auf deren zinnenbewehrten Mauern er nun hockte. Dabei achtete er sehr darauf, dass er mit seinen messerscharfen Klauen den alten Stein nicht schädigte, schließlich war sie sein Heim. Die Feste hieß Burg Dornfels, hatte mächtige Mauern, gedrungene wehrhafte Türme und den schönsten Bergfried in diesem Teil der Welt. Nicht ihr jetziger Besitzer hatte sie erbaut, denn wie jeder weiß, tun Drachen so etwas nicht. Sie war von einem großen Grafengeschlecht errichtet worden, vor langer langer Zeit, dessen Namen jedoch in keinen Annalen oder Legenden auf uns gekommen ist. Und eines Tages, es waren dunkle Zeiten damals, kam der Drachen angeflogen, verschlang den letzten Grafen und seine Familie, die Ritter, die in seinem Dienst standen und alles Gesinde. Und seit dem war er der Herr von Burg Dornfels.

Auf deren Mauern hockte er nun und die Berge dahinter, die fast bis in den Himmel ragten, flammten im Licht der Abendsonne feuerrot auf, ganz wie der heiße Atem des Lindwurms. Er war bereit für den Kampf, denn obwohl es bereits spät am Tag war, hatte sich ein Ritter zur Burg getraut. Er trug einen fein getriebenen Harnisch und darunter ein Kettenhemd, das mehr wert war, als eine ganze Herde Schafe, hatte einen schneeweißen Schild in der einen und seines Vatervaters Schwert in der anderen Hand. Den blitzenden Helm auf seinem Kopf schmückte eine Fasanenfeder. Und der Name dieses Ritters war Roebruk.

Es war jedoch gut, das er einen Helm trug, denn so konnte niemand seine krumme Nase und das schüttere Haar sehen. Das Kettenhemd rasselte unaufhörlich, weil er zitterte wies Espenlaub und die Handschuhe, mit denen er Schild und Schwert hielt, waren durchgeschwitzt.

'Jetzt oder nie', dachte Roebruk so bei sich und wusste doch sogleich, das war nicht die ganze Wahrheit. Nie? Nein, er wusste, das stimmte nicht, ganz gleich wie sehr er sich das auch wünschte. Und jetzt? Nochmals nein, zum Teufel! Er würde es nicht tun. Also drehte er sich um und verschwand zwischen den Bäumen eines nahen Waldes. Der Drachen zuckte da nur mit den Flügeln und verschwand mit der untergehenden Sonne in den tiefsten Tiefen seines Unterschlupfs.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (03.01.14)
So wie der gebrechliche Ritter uner dem bedrohlichen Panzerhemd geschildert wird, läuft die Erzählung auf eine Magie hinaus, die nicht frei von Komik ist.

 Mehrmeerland meinte dazu am 03.01.14:
Na, Magie dient ja meistens dazu, Schwächen zu übertünchen. Und aus Schwächen ziehen die Witzemacher ja schon seit Jahrtausenden den Stoff heraus, der uns zum Lachen bringt.

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 03.11.19:
Was Ekkehart meint, er aber aus Höflichkeit etwas verklausuliert, ist, dass der Text in seinem blumigen Pathos an vielen Stellen albern, also unfreiwillig komisch wirkt.
lucien (26)
(05.01.14)
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