Ratten verlassen das sinkende Schiff?

Satire zum Thema Arbeit und Beruf

von  tueichler

Kormann kam aus dem Management Leadership Team Meeting. Zusammen mit Harmann."Weißt Du, Harmann, der Drops ist gelutscht. Den Arschlöchern hab ich schön ins Nest gekackt. Ich gehe, die alte Technik ist abgeschrieben und wird ausgemustert und mal sehen, ob die neue Technik überhaupt kommt - harharhar .. - Naja, Du bleibst ja noch ein wenig da, kannst ja mal erzählen, wie's so, pffffff, wie, ich mein, wie's so läuft..."

Als Harmann seine Mitarbeiter zusammenruft und verkündet, dass der CIO und sein bester Manager die Firma verlassen, dass jetzt sich jetzt alle auf die neue Technik einschwören lassen sollen, herrschte bei den Mitarbeitern betretenes Schweigen. "Da", so sagt er, "können Sie ja anderer Meinung sein, aber das lässt sich nicht ändern. Und ich werde voll hinter der neuen Technik stehen, ich bin da nicht so ein Harakiri-Typ. Ich erwarte da Ihr vollstes Engagement. Sie brauchen gar nicht auf Ihre 20 Jahre Expertise zu pochen, in der IT ist Wissen ja nach einem halben Jahr eh veraltet."

Nach betretenem Schweigen nun ungläubiges Staunen. Expertise ist nichts mehr wert? Wieso wechseln dann diese Heuschrecken den Job? Der CIO geht uin die Schweiz zu einem kleinen aber feinen Bankhaus, sein bester Manager, Kormann, sitzt noch ein paar Monate als Frühstücksdirektor irgendwo ab, dann wird er frühpensioniert. Harmann ebenso, der Rechenzentrumsleiter geht auch und der neue Teamleiter hat auch schon den Termin für den Vorruhestand. Da stimmt doch was nicht.

Die Ratten verlassen das sinkende Schiff!

Einige Wochen danach macht zuerst ein Gerücht, dann eine Information die Runde. Kormann bleibt noch 6 Monate länger im Amt, der Harmann will weitermachen bis zur Rente, der Rechenzentrumsleiter ebenso - das kann nur eines bedeuten.

Entweder sinkt das Schiff nicht, oder es sind keine Ratten. Letzteres ist ebenso unwahrscheinlich wie ersteres. Das Sprichwort erscheint einfach nicht mehr zeitgemäß.

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