Dein Versuch über das Leben zu reden oder: Liebe ist nicht weiß, und Wut nicht schwarz

Bild zum Thema Denken und Fühlen

von  Fuchsiberlin

Bricht das Schweigen in Häuser ein, oder spuckst du Mutlosigkeit an undurchdringbare Mauern?

Du schlängelst dich durch Worte. Verschlingst Buchstaben für Buchstaben, und wirst Augenzeuge wie ein Stinkefinger auf ein Missverständnis einprügelt. Denn: Bei der Operation des akustisch Wahrgenommen entsteht eine Notfallsituation. Umso näher du deinem Ich kommst, desto eher gelangst du an dem Level der Wahrscheinlichkeit, dass die Klarheit in den Sätzen verloren geht.

Zusammengekleisterte Buchstaben als Erste-Hilfe-Maßnahme schützen das Ich. Mit einer Rasierklinge versuchst du den Nerv der Angst durchzuschneiden. Doch an dem Nerv krallt sich ein undurchdringbarer Bart unzähliger Gedanken fest.

Dein Gegenüber schlendert im Zoo deiner Emotionen. Verständnis und Missverständnis, es bleibt die Frage, welche Reaktion auf eine Aktion der Worte folgt. Glaubst du wirklich an die Unschuld (im Namen) der Liebe? Stocherst du in den Blicken, und siehst die Wut? Kannst du den Regen lieben, wenn der Regenbogen danach explodiert?

Auf dem Schachbrett versuchen Gedanken eine Revolution zu entfachen. Nein, es ist kein Spiel von Weiß gegen Schwarz, sondern Liebe gegen Wut.

Dein Kopf schmerzt. Durch die Arterien jagt das Blut das an ihm haftende schmerzende Bewusstsein. Psychosomatische Beschwerden. Gefühle heben sich vom Denken ab.

In einer dunklen Hirnregion knipst jemand von außen das Licht an. Doch ein Lachen kann den schmerzverzerrten Gesichtsausdruck nicht eliminieren. Der Tyrann in deiner Seele ist dir überlegen. Du widerstehst jedoch dem Drang nach Selbstzerstörung. Flüsternd sehnst du dir einen Engel herbei. Doch im Land der Fantasie ist gerade keine Sprechstunde. Schweigen.

Liebe besteht nicht aus einem Hochzeits-Weiß, und Wut nicht aus einem finsteren Schwarz. Der Tannenbaum wurde noch nicht entsorgt, denn du hast ihn mit Regenbogenfarben eingesprüht. Farben leeren nicht das Leben.

Dein Gegenüber nimmt vielleicht etwas in oder zwischen den Sätzen wahr. Das Leben entpuppt sich manchmal auch als ein Widerspruch. Und vor dem Abgrund siehst du in der Tiefe eine andere Wahrheit als am Horizont.

Der Versuch deinen Seelen-Computer herunterfahren scheitert. Irgendwo versteckt sich das "Game over". Du läufst einen Schritt neben das Ziel, und bittest dein Gegenüber darum, zwei Schritte zum Start zurückgehen zu dürfen. Du schweigst beim Blick in den Spiegel.

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Kommentare zu diesem Text


 aurelie (20.01.14)
... das nenne ich eine perle. eine sehr schöne. eine gefühlvolle. eine voller wunderbarer bilder, die in meinem kopf explodieren.

 Fuchsiberlin meinte dazu am 21.01.14:
Dein Lob freut mich sehr. Gerade aus dem Grund, weil es mir zeigt, dass auch und insbesondere die Emotionen ankamen.

Ich danke Dir.

LG
Jörg
Zweifler (62)
(20.01.14)
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 21.01.14:
Deine lobenden Worte freuen mich sehr. Die Geschmäcker sind verschieden, und auch auch der Umstand, wie ein Text geistig und emotional beim Leser ankommt, spielt hierbei eine nicht unerhebliche Rolle.

Ich danke Dir.

LG
Jörg
Anne (56)
(20.01.14)
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 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 21.01.14:
Liebe Anne,

so ist es auch gedacht: Dass ein Film beim Leser abläuft...

Ich danke Dir.

Liebe Grüße
Jörg
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