Helle Mondnacht

Bild

von  Georg Maria Wilke

In einer hellen Mondnacht kann das Meer wie eine quecksilbrige Fläche aussehen – still, glatt, verschwiegen. Tausend Geheimnisse birgt das silbrige Licht, das vom Meer gespiegelt. Es legt bizarre Schatten auf seine Oberfläche,
die erst am Rande des Horizontes zu einer klaren, schwarzen Linie werden, die
die Unendlichkeit tangiert – ein schmaler schwarzer Pinselstrich am Ende der Welt.

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Kommentare zu diesem Text


 susidie (22.01.14)
Lese hier die Beschreibung meiner hellen Mondnächte hier am Strand. Sitzend am Ufer, das Ende der Welt im Blick.
Tangiert mich sehr. Liebe Grüße von Su :)

 AZU20 (22.01.14)
Habe das schöne Bild auch aus eigener Anschauung vor Augen. LG

 Akzidenz (25.04.14)
Der schmale, schwarze Pinselstrich retiriert sich hier zum Orte des Geistes, zu den Toren wieder hin. Dieser Text ist nicht Abbilde, sondern Disjektion, ein sich selbst sehendes Allegat von der Lostrennung Verbundener, Fessel und Befreier, Grabplatte, im Feuer befindlich, Herr und Diener und: ein Drittes - tertium comparationis.

Hier schmeckt die Unentscheidbarkeit ewigen Widerstreites, jene Gleichkraft, die dem Himmel Salzwasser mit der Lippe hinreicht - wo immer sie die Zähne bleckt, erscheint Dein Wort darin verschmiedet;
Anmut und nicht Blut will dieser Krieg sein Kinde nennen!

Der Himmel lebt der Erde Tod! Doch Omne nimium nocet - Alles Zuviel schadet, heißt es.

 tueichler meinte dazu am 25.04.14:
@Akzidenz: Nun wissen alle, dass Du Dein Latein gern loswerden möchtest. Ansonsten finde ich den Kommentar bissel geschwollen. Der Text gefällt.
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