68er

Beschreibung zum Thema Menschen

von  kilroy

die ideale von einst
eingetauscht
gegen perspektiven
anzug
krawatte
garotte der anpassung
schwimmt er mit dem strom
ellbogen und vitamin b
die richtigen türen
geöffnet
seilschaften
geknüpft
insiderwissen
vergoldet

haus auto rolex yacht
frau kind
alles vom feinsten

manchmal abends
rotweinselig
am offenen kamin
auf dem dual plattenspieler
legt er degenhardt auf
die schmuddelkinder
väterchen franz
und deutscher sonntag

dann wischt er sich schon mal
eine träne aus dem augenwinkel


Anmerkung von kilroy:

2006/2014

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Kommentare zu diesem Text

Zweifler (62)
(25.01.14)
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 kilroy meinte dazu am 25.01.14:
nah dran. bzw. vielleicht das prominenteste beispiel...
Graeculus (69)
(25.01.14)
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janna (66) antwortete darauf am 25.01.14:
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 kilroy schrieb daraufhin am 25.01.14:
@ Graeculus: Ich besaß in meinem Leben einen einzigen Anzug. Den hatte ich mal beim Pokern gewonnen.
Degenhardt hörte ich damals und höre ihn manchmal auch heute noch. Und ich bekomme bei bestimmten Liedern immer noch eine Gänsehaut.

Ich beschreibe nicht eine Generation, sondern ein Beispiel, und das nicht stellvertretend für eine ganze Generation.
Joschka Fischer kommt diesem Beispiel recht nahe, aber der Protagonist meiner Beschreibung ist eine Realperson aus meiner Vergangenheit. Und ja, ich schreibe nicht über mich selbst. Ich habe weder Haus Auto Rolex Yacht noch
Frau Kind. Nichtsdestotrotz habe auch ich Ideale von damals gegen Perspektiven eingetauscht(verraten?). Somit steckt schon etwas von mir drin.

Horst Mahler ist ein Unikat, ein fürchterliches.

Was die Elterngeneration angeht - ich habe das so erlebt wie du es beschreibst: von den Schlägen in der Schule bis zum Kampf für die Urwaldmusik.

Klischee oder nicht? Ehemalige 68er sind weder alle arm noch reich, noch trinken alle Rotwein am offenen Kamin zu Degenhardt'schen Klassenkampfliedern.

Danke für den Anstoß!

lg

k.

 kilroy äußerte darauf am 25.01.14:
@Janna: ich konnte mein Stones singles nur hören, wenn mein alter Herr aus dem Haus war. Die Musiktruhe im Wohnzimmer mit dem 10-Plattenwechsler...

 EkkehartMittelberg (25.01.14)
Es müssen ja nicht alle diesen Weg der doppelten Anpassung gegangen sein, aber er ist typisch, wenn auch nicht idealtypisch.^^
LG
Ekki

 kilroy ergänzte dazu am 29.01.14:
Wäre Hans-Christian Ströble idealtypisch?

lg

k.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 29.01.14:
Ja

 kilroy meinte dazu am 29.01.14:
Sehe ich auch so, Ekki!

lg

k.
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