Brandopfer

Sonett

von  monalisa

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Der Funke sprang sogleich; doch zeigte ich mich scheuer
als meiner Glut entsprach - so war es alter Brauch -
und kühlte mein Gemüt. In deinem Atemhauch
ging ich in Flammen auf, nichts sonst war mir noch teuer.

Jetzt knistert gar nichts mehr, nur Asche blieb vom Feuer.
Du haftest fest an mir wie kalter Vortagsrauch,
verdirbst mir Haut und Haar, mein Denken leider auch,
mit deinem Langzeitgift; noch wirkt es ungeheuer.

Ich wache auf des Nachts, dein Duft in meinem Kissen,
dein Flüstern nah am Ohr. So täuscht ein wirrer Traum
mir deine Nähe vor; ich müsst es besser wissen.

Wie damals fackelst du nicht lang am Kleidersaum -
doch heute nebenan. Im Funkenblick zersplissen,
ist manche ausgebrannt; nur, dich erwärmt das kaum.



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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (29.01.14)
Der Funke sprang und es gab ein Strohfeuer, das trotzdem einiges angerichtet hat - Zerrissenheit im Alexandriner-Gewand, gut beschrieben.
Liebe Grüße, Dirk

 monalisa meinte dazu am 29.01.14:
Hi Dirk,
ja es ist mein bisher einziges Sonett im Alexandriner, ich empfinde ihn als gar nicht einfach in der Umsetzung und ein wenig 'hölzern', durch die Mittelzäsur abgehackt und sperrig, was aber auch an meiner handhabung liegen kann . Aber interessant wars für mich in jedem Fall!

Vielen Dank für deinen Kommi und *,
liebe Grüße,
mona

 Nachtpoet (29.01.14)
Liebe Mona,
obwohl ich Sonette nicht so mag, gefällt mir deins außerordentlich gut! Originell, wehmütig, traurig, aber leidenschaftlich! So mag ich das!

Schöne Grüße! Ralf

 monalisa antwortete darauf am 29.01.14:
Das freut mich aber , vielleicht lässt du dich ja doch noch bekehren
Vielen Dank und liebe Grüße,
mona

 Nachtpoet schrieb daraufhin am 29.01.14:
Für das Lesen schon, für das Schreiben von Sonetten wohl kaum. Mich öden sogar Limericks schon an, obwohl mir da was einfiele. Ich will im Gegenteil viel moderner schreiben, in einer Art, die es vorher noch nicht gab! Aber man ist so gefangen in seiner Art ...

 monalisa äußerte darauf am 29.01.14:
Aber man ist so gefangen in seiner Art ...
Wozu gibts Fenster und Türen - aufstoßen und tief durchatmen, rausgehn und ausprobieren Du machst das schon!

 Nachtpoet ergänzte dazu am 29.01.14:
Ich glaube ich wäre jetzt böse, wenn ich behaupte, das wäre der typische Frauenoptimismus
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