Nein!

Gedicht zum Thema Selbstironie

von  niemand

.
... eine Dame werd ich nie -
mir sitzt kein Knigge vis a vis ...
Ich bin nicht eine dieser
wohlerzognen Dinger,
trink meinen Tee nicht
mit gespreiztem kleinen Finger.
.
Ich hasse Hütchen, Mieder,
feine Krokotäschchen,
ist mir nach Bier mal wieder,
öffne ich ein Fläschchen.
.
Ich pack, im Gegensatz
zu all den feinen Damen,
die Dinge stets am Schopf
und nenne sie beim Namen -
.
und gucken mir die
Damen strafend hinterher,
find ich sie dämlich -
sie mich extraordinär.
.

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (09.02.14)
Hallo Irene,
Dame/ dämlich und ordinär/ extraordinär sind hübsche widersprüchliche Begriffspärchen. Wer sich dämlich anstellt, kann da schon mal durcheinander kommen.
Ich sage "Ja!" zu diesem Gedicht.
Liebe Grüße, Dirk

 niemand meinte dazu am 09.02.14:
Ich habe das Widersprüchliche beabsichtigt
wenn ich "dämlich" sage, könnte ich es positiv, oder negativ meinen (=besonders damenhaft, oder blöd
und wenn die Damen mein ordinäres Benehmen noch verstärkt bequatschen wollten, könnten die ein extra
anhängen (was ja besonders gewöhnlich, oder nur
außergewöhnlich heißen könnte so man will.
Danke fürs "Ja!" - ich freue mich und grüße Dich
herzlich zurück, Irene
ues (34)
(09.02.14)
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 niemand antwortete darauf am 09.02.14:
Das Problem mit dem "Espresso" stellt sich bei mir nicht ein, lieber Ues , denn ich mag keinen - schmeckt wie Teer
und jagt mein Herz nur unnötig durch den Tag.
Ein schönes Tässchen normalen Kaffee's im Becher
(wegen des kleinen Fingers reicht mir.
Mit herzlichen Grüßen zurück, Irene

 Fuchsiberlin (09.02.14)
Klasse! Man muß sich auch nicht bestimmten Gepflogenheiten in dem Sinne anpassen, dass man sein Ich betrügt.

LG
Jörg

 niemand schrieb daraufhin am 09.02.14:
Ich bin nicht der Typ zum Verrenken, lieber Jörg, das heißt aber nicht, dass ich einen höflichen Umgang verschmähe, nein, nur diesem überflüssigen Getue, diesem ete-tapete
kann ich persönlich nix abgewinnen.
Mit herzlichen Grüßen, Irene
Pavian.und.Baeume (53)
(09.02.14)
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 loslosch äußerte darauf am 09.02.14:
das original (ohne und) wirkt spritziger, vOn der art des gespreizten kleinen fingers. @irene: kein komma zwischen diesen adjektiven. deutsche interpunktion ist halt schwär.

 loslosch ergänzte dazu am 09.02.14:
ach so: mit gespreiztem, kleinem finger. dann komma ok. ich bevorzuge "mit gespreiztem kleinen Finger".

 niemand meinte dazu am 09.02.14:
@ Pavian.und.Baeume
Du sprichst vom "ungestörtem Wortfluss". Hier scheiden sich die Geister, denn gerade dieses "und" stört meine Wortflussempfindung. Wir scheinen beide eine andere
zu haben. Ich korrigiere das mit dem Gedankenstrich
und behaupte etwas anderes und zwar silbenmäßig:
.

.
und gucken mir die (5 Silben]
Damen strafend hinterher, (7 Silben)
find ich sie dämlich - (5 Silben)
und sie mich extraordinär. (8 Silben)
.

Du siehst, anhand der Silbenzahl, dass das "und" eine zu viel ist und dadurch den Fluss stört. Ich zähle selten Silben, sondern entscheide eher gefühlsmäßig, ob es fließt
oder nicht Wenn es für Dich allerdings lesbarer und flüssiger ist, dann akzeptiere ich das! bleibe jedoch bei meiner Version.
LG niemand
Pavian.und.Baeume (53) meinte dazu am 09.02.14:
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 niemand meinte dazu am 10.02.14:
@ Loslosch
ich kann ja den "kleinen Finger" verschlimmbessern,
schmeiß das Kommachen raus und ersetze das m durch
ein n. Du bist hier der Duden-höfer gelle?
Ich vertraue Dir. Hintern-Punktion ist halt nicht so leicht
LG Irene

 loslosch meinte dazu am 10.02.14:
ich dachte an den pkw-experten ferdinand dudenhöffer.

mit gespreiztem, kleinem finger / mit gespreiztem kleinen finger.

formal beides korrekt. die erste (alte) version hat den nachteil, dass hier ein kleiner finger näher spezifiziert wird. geht aber kaum. man könnte noch den daumen spreizen.

kl. merkregel (nach bergmann): wenn beide adjektive gleich gebeugt sind (m/m), steht das koma. (oh, komma!)

um es weiter zu vertiefen:

1) die oberen, bewaldeten hänge ...

2) die oberen bewaldeten hänge ...

ohne komma besagt, dass sämtliche hänge bewaldet sind. (höhere duden-abteilung.)






(
(Antwort korrigiert am 10.02.2014)

 niemand meinte dazu am 10.02.14:
... aha! werds mir hoffentlich merken

 TrekanBelluvitsh (10.02.14)
Was gerne vergessen wird: Knigge war ein großer Spötter und feiner Beobachter seiner Umwelt. Und ich schätze mal: Er würde lieber mit dir ein Bier als mit den feinen Damen eine Tasse Tee trinken.

 niemand meinte dazu am 10.02.14:
Ich weiß, dem Knigge tut man unrecht, gewissermaßen,
man nimmt immer seine Vordergründlichkeiten ins Visier, sprich die vielen für mich unnötigen Sachen, wie der Dame hier was gutes tun und dem Dämchen dort. Und ich glaube in der Tat, der hätte mit mir gerne ein Bier getrunken, auch aus der Flasche wie ich es gerne mache.
Nur den Rülpser müsste ich mir in seiner Gesellschaft
dabei verkneifen ..*gg*... (aber das tue ich eh nicht)
Mit herzlichen Grüßen, Irene
(Antwort korrigiert am 10.02.2014)
Pavian.und.Baeume (53)
(10.02.14)
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 niemand meinte dazu am 10.02.14:
oh, das ist interessant - wieder mal was dazugelernt
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