. der Kuss .

Elegie zum Thema Abschied

von  kirchheimrunner

nach einem Zauber.
schau nach oben; -
drohen Himmel
oder tränen etwa deine Träume?
Die Welt war noch ein Wunder,
erschaffen für dich.

Doch es waren die Wolken,
die dich verliebt machten,
nicht mein Zauber
denn wie weiße, feingespannte Segel.
fuhren sie über dem Himmel,
in die Ferne flogen sie.
Die nackte Haut des Leinentuchs
streckte sich dem Wind entgegen,
und trug deine silbernen Schätze mit sich fort.

Leinen Los!

Vögel flogen auf,
wilde, bunte Vögel,
selbst um Mitternacht sangen sie noch,
sangen ihr Lied,
sangen und flohen durchs Schweigen,
tranken die Stille um dich herum,
tranken sie aus.

Dort,
am Ende des Horizonts
badest du dich in deinen Träumen,
schwimmst Glück,
lachst mit den Nymphen
und spinnst feines Garn;
Ein Netz
um mich zu fangen.

Ich wollte die Ewigkeit bestehlen.
Leise folgte ich deinen Spuren,
tauchte tief ins Meer hinein; -
kopflos stürzte ich mich
in die Klippen der Nacht
für einen Kuss,
für einen Blick  -
nur für einen Blick –
einen Blick auf dich im Bade!

Dort, dort am Ufer
wartete ich auf dich
wartete auf den Stich,
auf den furchtbaren Schmerz,
das tötende, lähmende Gift.

An mir war dann
nichts mehr was hoffte,
doch gleich dem Himmel war ich frei,
frei geboren,  wie jene Vögel,
die noch um Mitternacht singen.

Steig nicht hoch, nicht auf den Turm,
nicht in Babel,
unter dem Kreuz auf dem Berg
steht unsere Leiter,
unser Weg zu den Sternen,

So rief ich dir zu,
doch Wellen verträumten leise den Schrei.

Dein Mir tat der Stich nicht weh,
der Stich, der Stich deiner Grünen Augen.

Ein letztes Wort nur,
bevor die Wellen kommen,
das taube,
das Schweigen.
bevor das Gift mich betäubt:

Steig auf den Turm,
so sang der Traum!
Steig hoch
und schau auf die Welt herunter.
unter dir die Sterne
auf blauem Samt
alles das ist nur für dich.

Ein letztes Wort,
ein letztes Mal,
bevor die Wellen das Leben ertränken:

Ich wünsch dir noch schöne Stunden;
- das Meer in greifbarer Nähe
über deinem Haus wünsche ich dir Wolken
blendend weiß,
wie seidene vom Wind geblähte Segel.
Die Stimme des freien Vogels in deinem Ohr.
Sein Gesang in deinem Herzen.


Anmerkung von kirchheimrunner:

... für eine unbekannte Schöne

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Kommentare zu diesem Text


 susidie (06.03.14)
Ich wollte die Ewigkeit bestehlen...das klappt nie.
Traurig und tief in einer ungestillten Sehnsucht und voller Liebe. Da möchte man ja gleich die unbekannte Schöne sein. Fein gemalt mit weißer Wolkenfarbe. Immer schön dich zu lesen.
Liebe Grüsse von Su :)

 AZU20 meinte dazu am 06.03.14:
Dioesem Kommentar schließe ich mich gerne an. Bis auf die Schöne natürlich. LG

 Diablesse (06.03.14)
es tut gut, mal wieder etwas von dir zu lesen, hans. für meinen geschmack könnte das werk hier und da ein wenig ausgedünnt werden, damit der anfängliche zauber sich bis zum ende nicht verliert. lieben gruß!
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