Emanzipation vor 130 Jahren

Erzählung zum Thema Emanzipation

von  Sanchina

Marlene trat der Frauenvereinigung bei und ließ sich - natürlich nicht von ihrer eigenen Mutter - über die Zeichen der neuen Zeit belehren. Heimlich traf sie sich weiterhin mit Hugo Prentz.

Es kam, wie es kommen musste: Hugo und Marlene verliebten sich aus purem Trotz ineinander.

Marlene wurde Schneidermeisterin und eröffnete ihren eigenen Modesalon, beutete Lehrmädchen aus und erarbeitete sich einen guten Ruf in den gehobenen Kreisen der Gesellschaft. Damit war sie - auch ohne Aussteuer - nicht die schlechteste Partie.

Hugo schloss sein Lehramts-Studium erfolgreich ab. Gerade volljährig geworden, heirateten Hugo und Marlene gegen den erklärten Willen beider Eltern. So trugen sie - ganz unabsichtlich - zum Scheitern der ersten deutschen Frauenbewegung bei.

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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (18.03.14)
Hallo Barbara,
ich weiß nicht, ob dein Text einen realen Hintergrund hat oder reine Fiktion ist, aber das ist auch nicht ausschlaggebend. Tatsächlich hat er mich veranlasst darüber nachzudenken, in wieweit wir nicht alle an kleinen oder großen Scheiterungen beteiligt sind.
Liebe Grüße TT

 Regina (19.03.14)
Die spannende Erzählung gibt nun endlich die Pointe preis und du zeigst damit auf, dass auch Frauenbewegungen und deren Gegenbewegungen dem jeweiligen Zeitgeist unterliegen. Allerdings war gerade die romantische Liebe eine Entdeckung des 19. Jahrhunderts mit Doppelgängerfiguren, Seelenpartnern und der unsterblichen, ewigen Liebe, die man bedichtet und besungen hat.
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