Der kärgliche Rest

Sonett zum Thema Trauer/Traurigkeit

von  monalisa

Offene Lippen versuchen ein Lächeln,
bluten vom Schmerz einer untoten Liebe,
triefen von Worten, die ich dir gern schriebe,
bevor sie gerinnen in sinnleerem Schwächeln.

Draußen erheben sich maigrüne Flügel,
spannen sich weit in den lauteren Himmel;
traben die Wolken wie muntere Schimmel
mit unsrer Zukunft ins Meer hinterm Hügel.

Trotzig verschanzt sich der Winter hier drinnen,
friert mich am Unwiederbringlichen fest.
Kann ich den Kampf auch nur schwerlich gewinnen,

ringe ich doch um den kärglichen Rest
meines verzweifelten Willens zu leben,
dir schon beinahe ins Grab mitgegeben.

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (06.05.14)
Hallo mona,
die Traurigkeit eines Menschen, dessen Leben seinen wirklichen Sinn verloren hat, hast du gut beschrieben und die schwermütige Stimmung zudem rhythmisch unterstrichen. Der Schlussvers erscheint mir nicht ganz so optimal, ansonsten sehr gut.
Liebe Grüße, Dirk
naik (33) meinte dazu am 06.05.14:
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 monalisa antwortete darauf am 06.05.14:
Hallo Dirk, hallo naik,
Der Schlussvers erscheint mir nicht ganz so optimal
Ja, auch ich bin leider bei der letzten Zeile ins stolpern geraten
Vielleicht könnte man das als Abbildung des Stolpers von LI (im Sinnes eines 'dem Tod gerade noch von der Schippe springen') sehen und als Stilmittel durchgehen lassen, diesen umständlich etwas verquer drangehefteten Nachsatz, um zu unterreichen, wie knapp es ist, hm?

Jedenfalls freue ich mich über eure Resonanz und die Auseinanderseitzung mit dem 'schwerfälligen' Thema und natürlich euer Lob und die Empfehlung. Danke vielmals.

Liebe Grüße,
mona

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 07.05.14:
Nun ja, jedenfalls halte ich das Gedicht insgesamt für besser als es der Zuspruch vermuten lässt, was natürlich verschiedene Gründe haben wird, die wir im Einzelnen nicht kennen.
naik (33) äußerte darauf am 07.05.14:
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 monalisa ergänzte dazu am 07.05.14:
Ihr seid echt rührend, ihr zwei. Ich danke herzlich für den warmen Zuspruch. Natürlich freue ich mich über regen Zuspruch, genau wie über Anregungen und Einsichten der anderen, aber wenn das mal nur tröpfelt oder ausbleicht, stürzt es mich noch nicht in eine existenzielle Krise.

Sehr lieb von euch,
herzliche Grüße,
mona

P.S.: Wenn ihr eine Vebesserung für den letzten Vers wisst, lasst es mich auch wissen, ja - bitte!

 Fuchsiberlin (07.05.14)
Ich bin nicht so wirklich ein Fan von Reimen. Ja und ich kenne mich da ehrlich gesagt auch nicht aus, was das Handwerk für diese Form der Gedichte angeht. Ich achte dann mehr auf den Inhalt, Wortbilder und Emotionen.

Dein Gedicht beschreibt sehr gefühlvoll und gut die emotionale und gedankliche Situation eines Trauernden.

Liebe Grüsse
Jörg

 monalisa meinte dazu am 07.05.14:
Hallo Jörg,
du bist also 'nicht so wirklich ein Fan von Reimen', umso mehr freut mich deine positive Einschätzung und Rückmeldung.
Ich danke dir herzlich!
Liebe Grüße,
mona
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