640 Kilobyte Arbeitsspeicher - die Schallmauer

Bericht zum Thema Technik

von  modernwoman

Die Jüngeren werden es nicht mehr wissen und viele ältere Menschen, die sich heute bei Facebook und Co tummeln, wollten damals mit dem "Teufelszeug" nichts zu tun haben.

Es war die Zeit der Beschaulichkeit und das Betriebssystem hiess IBM-DOS. Dann kam Multiplan, eine Tabellenkalkulation, die mit heutigen modernen Tabellenkalkulationen nur den Namen gemeinsam hat. Es war mehr ein Programmieren, denn ein schnelles mal kurz eine Tabelle erstellen. Dafür drang man tief in die Materie ein und verwirklichte erstaunliche Projekte damit. Windows war noch in den Windeln und nicht auf dem Markt. Irgendwann wurden die Anwendungen schneller und wollten mehr Speicher, der aber nicht vorhanden war. Selbst der Videorahmen, in dem sich noch einige Kilobyte versteckten, reichte nicht aus. Die Werbung versprach vollmundig Abhilfe und bot einen Speicherchip für ziemlich viel Geld an, der den Memoryspeicher auf insgesamt 1 Megabyte(!) erhöhte.

Doch es gab ein Problem: die meisten Anwendungen erkannten die Erweiterung nicht und so blieb der extra Speicher weitgehend ungenutzt. Was die meisten Anwender damals nicht wussten, der DOS-Speicher war auf 640 Kilobyte limitiert und das System erkannte den Extraspeicher garnicht.

Eine ähnliche Situation besteht im Jetzt und Hier bei Prozessoren. Es gibt eine Reihe von Software-Tools, die lediglich auf einen einzigen Kern zugreifen, weil sie die anderen nicht erkennen. Das ist gerade dann ärgerlich, wenn man sich einen schnellen Rechner gekauft hat und der dann genau so langsam oder schnell wie ein normaler Einkerner ist.

Wie können wir nun erkennen, ob unser Lieblingsprogramm auch wirklich mehrere Kerne nutzt? Dazu rufen wir den TaskManager auf - geht übrigens auch mit dem "Affengriff" - und klicken auf den TAB "Leistung". Starten wir nun unser Programm und lassen ihn etwas erledigen, dann sehen wir auf den Kernel-Monitoren genau, ob sich da was tut. Da zwischenzeitlich 4-Kern-Prozessoren stark im Umlauf sind, müssten wir vier Monitore vor uns sehen. Zeigen uns die Monitore eine gleichmässige Auslastung von über 50%, dann ist unser Programm auf der Höhe der Zeit (multi-threaded).

Ansonsten ...

Cornelia Warnke


Anmerkung von modernwoman:

 PC-Tipps

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Kommentare zu diesem Text


 Rudolf (13.05.14)
Ah, interessant, wie unterscheide ich, ob das gestartete Programm mehrere Kerne nutzt oder das Betriebssystem. Mir scheint es manchmal, als wenn das Betriebssystem nicht richtig multithreaded ist und die Kerne aufeinander warten, z.B. weil sie alle auf dieselbe Festplatte zugreifen wollen. Dennoch sind alle Kerne schön grün ausgelastet - sie warten aber nur

 modernwoman meinte dazu am 13.05.14:
Lieber Rudolf,
die modernen Betriebssysteme - ob nun unter Linux oder Windoof - erkennen automatisch wie viele Kerne ein Prozessor hat. Wenn Du Dir nicht sicher bist, was eigentlich in Deinem PC oder Laptop verbaut ist, dann rufe einfach den CCleaner auf und schau oben in den Header. Dort kannst Du dann Infos lesen wie Betriebssystem, Prozessor und Arbeitsspeicher. Wenn ausser dem Betriebssystem keine anderen Programme laufen, zeigt das Monitoring dir eine Prozessoraktivität von 1% bis maximal 10% an. Es läuft sozusagen im StandBy-Betrieb. Um nun zu testen, wäre zum Beispiel eine Tabellenkalkulation gut, die man mit komplizierten mathematischen Gleichungen füttert. Da hat der Prozessor dann nämlich was zu tun. Die Zugriffszeit der Kerne auf die Festplatte spielt in diesem Fall eher eine sekundäre Rolle. Mit Grafik- oder Videoaufgaben zu testen, ist häufig nicht der richtige Weg, weil die Programme meist direkt auf die Grafikkarten zugreifen, die ja selbst schon kleine Computer mit eigenen Prozessoren sind, dann die Aufgabe des PC-Prozessors übernehmen und teilweise bis zu 4 Gigabyte Arbeitsspeicher haben. Das würde das Bild also verfälschen.

Aktuell ist bekannt, dass Adobes Flash nicht die volle Prozessorleistung nutzt. Da wird auf die Grafikkarte zugegriffen, aber bei einer intensiven Anwendung wird bei einem Mehrkernprozessor nur ein Kern in Anspruch genommen. Für den Firefox ist erst in naher Zukunft ein Upgrade (nicht zu verwechseln mit Update) vorgesehen, damit Firefox ebenfalls alle Kerne nutzen kann. Hinzu kommt noch, wie Du die Prioritäten verteilt hast. Auch das hat Auswirkungen auf die Arbeitsweise Deines Prozessors.

Möchtest Du zum Beispiel wissen, ob Dein PC vom Betriebssystem optimal eingestellt ist, dann kannst du unter WIN 7 unten links auf das Windowssymbol klicken, dann die Systemsteuerung aufrufen und dort auf Leistungsinformationen / Tools klicken. Der Rest ist selbsterklärend ;)

Ich bedanke mich für Deinen Kommentar und wünsche einen schönen Tag.
conny
(Antwort korrigiert am 13.05.2014)

 Rudolf antwortete darauf am 13.05.14:
... danke, für die ausführliche Antwort - wieder was gelernt
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