die Geister der Vergangenheit ( sind wir )

Gedankengedicht zum Thema Veränderung

von  WortGewaltig

der alte Apfelbaum
mit dem großen Astloch
in das man den Fuß stellen konnte
beim besteigen
der Welt
jetzt steht dort ein Reihenhaus
keine Kinder die schreien
nur verlorene Erinnerung

gegangen
die Wege
die Orte
in Erinnerung
geblieben
ist nur die Veränderung

die Wiese
auf der man seine Jahreszeiten lebte
mit einem Grashalm im Mund
nur still lag
in den Wolken Träume sah
ein Parkplatz
das neue breitet sich aus
und wir bleiben zurück

gegangen
die Wege
die Orte
in Erinnerung
geblieben
ist nur die Veränderung

in mir sind noch die alten Geräusche
an längst vergangene Tage
je länger ich lebe
desto mehr bin ich nur noch ein Geist
in der Vergangenheit

gegangen
die Wege
die Orte
in Erinnerung
geblieben
ist nur die Veränderung

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (22.05.14)
"desto mehr bin ich nur noch ein Geist
in der Vergangenheit"
Unterschätze die Geister nicht... so oder so...
"geblieben
ist nur die Veränderung"
Alle Veränderung gehorcht der Evolution. Es ist nur eine Veränderung... Sackgasse eingeschlossen (Psst, lass das die Optimisten nicht höhren...).

 WortGewaltig meinte dazu am 22.05.14:
Ich hab es ja ganz leise geschrieben Trekan. Die lauten Töne überlassen wir denen LG und danke Uwe

 LotharAtzert (22.05.14)
"die Geister der Vergangenheit ( sind wir )"
- na klaro. Bevor jedoch zuviel Wehmut aufkommt beim Anblick der Idylle eines Archeopterix oä., darf man auf der Suche nach sich selbst noch ein kleines Stückchen weiter zurück gehen, durch den Farnwald des Jura zB., wo der Boden und die Luft erzittern, bevor ...

 WortGewaltig antwortete darauf am 22.05.14:
Hallo Lothar, ich hab mich hier nur mal auf das beschränkt das ich noch selbst gesehen hab. So alt bin ich dann auch wieder nicht. Der Blick in die Vergangenheit ist immer ein wenig wehmütig, trotzdem einer, an den man sich erinnern kann ohne ganz in Schwermut zu verfallen. Hoffe ich zumindestens LG Uwe

 EkkehartMittelberg (22.05.14)
Berührende Bilder einer leichten Wehmut, die vielleicht jeder kennt.
LG
Ekki
B-Site (30)
(22.05.14)
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 WortGewaltig schrieb daraufhin am 23.05.14:
Hallo NoMo, hmm, da scheinen meine Zeilen aber ganz anders angekommen zu sein wie sie gedacht waren. Zum ersten, ich meinte nicht die Erinnerungen sondern den Mensch in seinen Erinnerungen. Der wird auch nicht kleiner sondern immer mehr zum Geist darin. Vielleicht, als Anhaltspunkt, der Auslöser dieses Gedichts: Ich war 25 Jahre an einem anderen Ort als an dem wo ich geboren bin. Wenn du nach dieser Zeit die alten Wege gehst fallen dir Veränderungen stärker auf als wenn du immer dort wohnst. Diese starke Veränderung braucht natürlich ihre Zeit. Ein älterer Mensch bin ich ja schliesslich inzwischen auch. Insofern darf ich dann auch ein wenig wehmütig sein. Den Apfelbaum hab ich aus meinen persönlichen Erinnerungen genommen und diesen hat noch niemand be/geschrieben. Sieh ihn aber als Platzhalter für jede Art von Baum die dir gefällt und an die du dich erinnern magst weil du damit persönliche Erinnerungen verknüpfst. Danke für den Kommentar und LG Uwe
(Antwort korrigiert am 23.05.2014)
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