Ein cooler [kuhler] Tag oder ein Tag, wenn auch nicht wirklich

Kalendergeschichte zum Thema Aktuelles

von  pentz

Ein cooler [kuhler] Tag oder ein Tag, wenn auch nicht wirklich


Heute war ein kuhler Tag. Bin Al Jahroh [Scharoh] begegnet und…

Aber nach der Reihe.

Geträumt habe ich schon mal irres Zeug, aber verraten tue ich Ihnen das nicht. Nein, nur persönlich: meine Nummer 01845 88888. Vorsicht, irres Gerede, vielmehr mehr Gerede als Gestöhne ertönt beim Begrüßungstext des ABs, aber lassen Sie sich nicht irritieren, abschrecken und bitte durchhalten, bis Sie eine Nachricht hinterlassen haben, mit Ihrer Nummer, versteht sich. Ich rufe garantiert zurück. Großes Indianer-Ehrenwort!

Gut, und dann?

Dann bin ich aufgestanden – he, wer nimmt mir hier die Pointe weg? Sie, Sie Leser! Immer langsam. Nur weil sie erraten haben, was jetzt gekommen ist, ist das beileibe nicht alles. Das war nicht wirklich nicht alles gewesen, weiß das Internet.

Gut, das mit dem Frühstück und so können wir vergessen, ich esse oder nehme stets das Gleiche zu mir morgens, in 99 Prozent der Fälle. Ich glaube, es ist auch nicht wichtig, zu erwähnen, was ich dabei speise.

Aber mein Handy hat geklingelt. Ich kann nichts dagegen tun, ich m u s s immer rangehen. Das erinnert mich an jenen Katzenroman, wo die Katzen die Menschen als konditionierte Dosenöffner wahrnehmen.

Okay, die Frau, die ich aus dem Internet kenne. Sie hat mal angefangen mich anzurufen, seitdem tut sie es wöchentlich.

„Wie geht’s?“

„Na, ich kann Dir sagen: ich habe eine durchstochene Hand hier!“

„Was, durchstochene Hand, wie ging das zu?“

„Na, meine Mieter, ich habe Dir davon erzählt…“ Ja, hat sie, aber was sie jetzt erzählt hat, klingt wie aus der Presse gestampft, aus der rechten allerdings: frauenfeindlich, gewalttätig und zahlungsnachlässig seien sie, diese bösen, bösen Menschen da aus dem fernen Orient.

Wenn ich es selbst erfunden hätte, würde ich es nicht einmal geglaubt haben!

„Na, als ich heute Morgen wegen meiner Miete zu ihm gegangen bin, hat er mir ein Messer in die Hand gestochen.“,

„Mittendurch?“ Man muss mitfühlend sein und mitdenken.

„Genau, die Hand steckte fest am Tisch, ich kann Dir sagen…“

Ja, ich kann es mir vorstellen, was sie mir sagen will. Dass es  schlechte Menshen gibt. Aber seitdem sie mir vom „Geld“ als Welt und so vorgeschwärmt habe, weil ich glaube, das sind die wirklich schlechten, die den Mammon anbeten, glaube ich ihr kaum etwas.. Soll sie sich einen anderen Tanzbären suchen! Menschen.

Mein Handy klingelt. Oje, ein anderer Anrufer. Ich bitte ihn, ohne dass ich weiß, wer er ist, zu warten, ich wäre gleich soweit.

Dann schalte ich um, bin aus dem Konzept gekommen oder so, weil ich die am anderen Ende des Handys frage, was man eben so fragt in so einem Fall, wenn man den Faden aufnehmen will, aber sich nicht mehr an den roten erinnert: „Und wie geht’s?“

Erbost kommt es: „Na, beschissen!“

Dumme Frage, wie soll es einem schon gehen, wenn man ein Messer in der Hand stecken gehabt hat. Aber ich denke mir, die erzählt seit Monaten, seit sie anruft, so unglaubliche Geschichten, da ist diese ja noch harmlos, dass ich es einfach nicht mehr glauben kann, was sie mir da erzählt.

Sie legt beleidigt auf.

Na, die bin ich bestimmt endgültig los, wurde ja auch Zeit.

Der andere hat Sprechteilnehmer hat inzwischen wieder aufgelegt.

Noch was?

Ach, Al Jahroh [Scharoh]?

Nein, ich bin ihm nicht begegnet, das habe ich mir nur so ausgedacht. Ich habe das einfach so hingeschrieben, weil es mir in den Sinn gekommen ist.. Okay, das hing mit dem Traum zusammen, ganz klar, mit dem AB und dessen Gestöhne. Muss wohl.

Aber das ist kein Zufall.

Das ist genau so, wie mit der Internet-Bekannten. Sie hat mir heute eine Mail geschickt, dass das gar nicht gestimmt hätte, also ich mal jüngst wieder eine Mail geschrieben habe und nachgefragt habe, wie es ihrer Hand gehe und ob sie schon mit ihren Vermietern zu Potte gekommen sei.

Sie leugnete dies rundweg ab. Ohne Begründung. Ich hätte etwas verwechselt oder so.

Ich schrieb zurück, mir müssten vorsichtig sein, denn offenbar ruft mich ein sogenannter „Alien“ an, einer mit einer fingierten Identität, sehr intelligent und klever, nämlich täuschend echt ihre Stimme imitierend, der seinen Schabernack mit uns treibe. Sie hat nicht darauf reagiert, sich nicht mehr gemeldet seitdem.

Das sind Tage, wenn auch nicht wirklich.

Stopp, doch sie hat sich wieder bei mir gemeldet. Allerdings deswegen, glaube ich, weil sie sich in der Telefonnummer geirrt hat.

Ich habe ihr all den gleichen Mist über mich erzählt, den sie schon einmal erzählt gekriegt, aber alles vergessen hat.

Al Jahroh – wird der so geschrieben, weil mein Textprogramm ihn rot unterkringelt, was nichts zu sagen hat. Aber ich bin es überdrüssig, nachzuschauen. Sollen andere. Vielleicht. Mal sehen. Das wäre wirklich mal Etwas.

Jetzt zögere ich, ob ich diesen Text überhaupt veröffentlichen soll? Weil, das mit dem Rassismus und so. Aber es ist wirklich passiert, nicht nicht-wirklich. Trotzdem aber aus  bestimmten humanistischen Gründen sollte dieser Text nicht veröffentlicht werden. Sage ich mir, nicht wirklich.

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