Aphorismen zum Licht

Aphorismus zum Thema Licht

von  EkkehartMittelberg

Dieser Text ist Teil der Serie  Aphorismen
1. Große Leuchten ignorieren vermeintlich kleine Lichter solange, bis diese ihnen heimleuchten.

2. Ein Lichtblick ist schnell vergänglich. Doch Lichtjahre vergehen auch.

3. Das Licht der Vernunft beweist Größe, wenn es nicht in jedes Geheimnis dringt.

4. Gesindel ist lichtscheu. Lichtgestalten wachsen zum Licht.

5. Wer Licht in eine finstere Sache bringt, muss mit Dunkelmännern rechnen.

6. Licht der Erkenntnis ist wie Sonne, die Nebel durchdringt.

Ekkehart Mittelberg, Juni 2014

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (06.06.14)
Nur so ein Gedanke von mir...

Wahrlich große Leuchten bauen Leuchttürme!

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 06.06.14:
Das ist mehr als nur so ein Gedanke.
Mephobia (31)
(06.06.14)
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 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 06.06.14:
Merci, Mepho. Schön, dass der Funke gesprungen ist.

 Fuchsiberlin (06.06.14)
Hut ab, Ekki. Wieder einmal sind Dir gute Aphorismen geglückt.

Liebe Grüße
Jörg

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 06.06.14:
Vielen Dank, Jörg. Aphorismen als Momenteinfälle glücken oder nicht.

Liebe Grüße
Ekki
BellisParennis (49)
(06.06.14)
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 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 06.06.14:
Vielen Dank. Es stimmt, Carsten, lupenrein ist die Nr. 2 nicht. Freilich zeigt die Bezeichnung "Lichtjahr", dass man die fast unvorstellbare Geschwindigkeit des Lichts gedanklich auf Jahre verlängern, sie dadurch aber nicht der Vergänglichkeit entziehen kann.
LG
Ekki

 Owald ergänzte dazu am 09.06.14:
Wow, das nenne ich mal eine geisteswissenschaftliche Herangehensweise. Sehr sympathisch - und natürlich trotzdem falsch. Die Vergänglichkeit von Lichtjahren ließe sich am besten mit der Vergänglichkeit von Kilometern oder Quadratdezimetern vergleichen. Und we sieht es mit deren Vergänglichkeit aus? - Ich hab da persönlich keine Erfahrungswerte, aber ich würde doch denken, daß, solange es so etwas wie Raum gibt, auch Längen(maße) vorhanden sein müßten. Nuja, und der Sprung zum "Lichtblick", wie Bellis schon sagte, der ist schon arg konstruiert.
- Aber dafür finde ich es wieder sehr gelungen, daß Du das Wort "lupenrein" in Deine Kommentarantwort hast blitzen lassen.

Wie auch immer,
O.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 09.06.14:
Merci, Owald, du nimmst es genau und das ist gut so.
Ob der Ausdruck "Lichtjahre" ganz falsch ist, weiß ich trotzdem nicht. Wenn du ihn metaphorisch als "lichtvolle Lebensjahre" verstehst, stimmt er wieder.

 sensibelchen13 (06.06.14)
Die Zeilen fünf und sechs gefallen mir besonders, lieber Ekki.
Schöne Pfingsten wünsche ich Dir.

Liebe Grüße
Helga

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 06.06.14:
Grazie, Helga. Mit der Nr. 6 haben wir einen gemeinsamen Liebling.
Ein schönes Pfingstfest auch für dich.

Liebe Grüße
Ekki
Graeculus (69)
(06.06.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 06.06.14:
Danke, Graeculus, zum Trost ist unsere Natur so, dass Lichtblicke sich nachhaltiger einprägen als finstere Stunden.

 SapphoSonne (06.06.14)
Sie sind alle sehr treffend, nur mit Nummer 6 habe ich ein kleines Problem. Sonne, die durch Nebel dringt ist ein wunderschönes Bild, bringe ich aber mit einer gewissen Schwerfälligkeit, Langsamkeit in Verbindung. Eine Erkenntnis, die mich überfällt schafft das aber in ihrer Gänze ziemlich plötzlich. Wie eine Sonne, die im ganzen durch den Nebel fällt. Ach ich bin hind und her gerissen. Das Bild an sich mag ich sehr.
LG Sappho

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 06.06.14:
Merci, Sappho. Vielleicht kann ich dich von der Stimmigkeit der Nr. 6 doch überzeugen. Wichtige Erkenntnisse fallen einem nicht in den Schoß. Meistens geht ihnen geduldige Arbeit vorus. Der Nebel steht als Metapher für tastende erkenntnisblinde Versuche, die die zielführende Richtung noch nicht erkannt haben. Plötzlich hat man dann die richtige Idee. Die Irrungen fallen einem wie Schuppen von den Augen. Und in diesem Moment ist die Erkenntnis wie Sonne, die den Nebel der vorherigen vernebelten Irrwege durchdringt.
LG
Ekki

 SapphoSonne meinte dazu am 07.06.14:
Ja, ich verstehe, was du meinst. Ich hatte nur den Moment der Erkenntnis im Blick, du aber siehst ihn im Zusammenhang mit der "Vorarbeit".
Ein wunderschönes Pfingstfest wünsche ich dir.
LG Sappho

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.06.14:
Danke, Sappho, das wünsche ich dir auch.

 Dieter Wal (07.06.14)
Fühle mich vom 3., 5. und 6. angesprochen. Der sechste wurde und wird häufig ähnlich formuliert. Der fünfte ist an sich auch eine Binsenweisheit, aber wirkt auf mich durch seine Wortspiele anziehend. Den dritten mag ich bedingt, weil mir "Helden" und Zwerge, die nach Wachstum streben, verdächtig erscheinen. Ich habe nichts gegen längenmäßig benachteiligte Menschen. Warum wollen so wenige einfach sie selbst sein?

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.06.14:
Merci, Dieter, ich vermute, dass dir der 4. (nicht der dritte) nicht besonders gefällt.
Aphorismen entstehen aus Impressionen. Von daher ist es natürlich, dass sie nicht immer mit dem Geschmack ihrer Leser konvergieren. Ich habe keine Schwierigkeiten damit, dies zu akzeptieren.
Lichtvolle Pfingsttage
Ekki

 Dieter Wal meinte dazu am 07.06.14:
Euch auch! Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.

 Matthias_B meinte dazu am 09.06.14:
6. ist an D. Chodowiecki angelehnt:
[Die Aufklärung als das] höchste Werk der Vernunft [...] hat bis jetzt noch kein allgemeiner verständliches allegorisches Zeichen [...] als die aufgehende Sonne[, welches] [...] auch wohl lange das schicklichste bleiben [wird], wegen der Nebel, die immer aus Sümpfen, Rauchfässern und von Brandopfern auf Götzenaltären aufsteigen werden, die sie so leicht verdecken können.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 09.06.14:
Merci, Matthias, es wird dich nicht wundern, dass mir das Zitat von Chodowiecki sehr gefällt.
P. Rofan (44)
(07.06.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.06.14:
Danke, Aron. Das ist unter Lichtfreaks so üblich. Du hättest mal sehen müssen, wie seine Augen leuchteten. )
CarlottaB (44)
(09.06.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 09.06.14:
Merci, Carlotta, ich freue mich.
Herzliche Grüße
Ekki

 Bohemien (10.06.14)
und brennt es einmal lichterloh dann ist nicht mal ein lichtlein froh ;)
gefallen mir sehr deine Aphorismen zum licht
lg bo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.06.14:
Merci, Bohemien, da kann ich dir nur zustimmen.
LG
Ekki

 monalisa (10.06.14)
Lieber Ekki,
ich weiß, ich hinke etwas hinterher, aber keine Angst, mit meinen Beinen ist alles in Ordnung, nur mein Kopf ist müde und schwer von der Hitze :( !

Aber nun zu deinen Aphorismen:
1. Große Leuchten ignorieren vermeintlich kleine Lichter solange, bis diese ihnen heimleuchten.
Mir scheint, die großen Leuchten sind hier gar nicht so groß, wie sie von sich selbst meinen, dafür steckt umso mehr Strahlkraft in den vermeintlichen kleinen Lichter ;)
2. Ein Lichtblick ist schnell vergänglich. Doch Lichtjahre vergehen auch.
Das ist genau so doppeldeutig, wie ich das gern mag. Ist es tröstlich, dass die Lichtjahre auch vergehen, oder doch nicht. Mmmh???
3. Das Licht der Vernunft beweist Größe, wenn es nicht in jedes Geheimnis dringt.
Da bin ich ganz bei dir, es ist gar nicht einfach, etwas hinzunehmen und einmal einfach so stehen lassen oder gar genießen zu können, ohne es zu zerpflücken und dem Geheimnis seine Magie zu nehmen. Andererseits offenbart die Vernunft auch Größe, wenn sie hinter die Dinge schaut, Zusammenhänge und Wirkungsweisen durchschaut und nutzbar macht. Das Größte scheint mir, der Balance-Akt zwischen beiden, sodass sich die Wissenschaft weiterentwickeln kann, ohne den Zauber zu zerstören.
4. Gesindel ist lichtscheu. Lichtgestalten wachsen im Licht.
Hier drängt es mich, die Lichtgestalten ins (oder: zum) Licht (hin) wachsen zu lassen, ich meine dass sie vor allem dadurch zu Lichtgestalten werden, weil sie sich dahingehend orientieren; mehr noch als, wenn sie im Licht wachsen, was natürlich auch richtig ist.
5. Wer Licht in eine finstere Sache bringt, muss mit Dunkelmännern rechnen.
So ist es wohl, das lässt sich nicht leugnen , so gesehen, ist dieses Unterfangen nicht ungefährlich!
6. Licht der Erkenntnis ist wie Sonne, die Nebel durchdringt.
Ein schöner Vergleich, Ekki!

Liebe Grüße,
mona

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.06.14:
Liebe Mona, für heute vielen Dank. Ich bin ein bisschen gestresst und komme gerne auf deinen klugen Kommentar zurück.

Liebe Grüße
Ekki
gaby.merci (61)
(11.06.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 13.06.14:
Merci, Gaby, für die besonders nachhaltige Empfehlung.

Liebe Grüße
Ekki
Pocahontas (54)
(19.06.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 21.06.14:
Grazie, Sigi, wir bleiben heiter und rechnen mit allem.
Liebe Grüße
Ekki
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